Nachbarschaft

In diesem Beitrag möchte ich etwas über die Nachbarn meines Partners und seine Konflikte mit ihnen berichten.

Als mein Partner vor 16 Jahren den Mietvertrag unterschrieben hatte, bemerkte die Sachbearbeiterin der Wohnungsgesellschaft zu ihm: 

"Viel Glück, ich hoffe Sie werden da nicht gemobbt." 

"Warum dette? ", fragte mein Partner. 

"Ja, weil das ja eigentlich Seniorenwohnungen sind".

"Bin ick doch", sagte er 

Ein paar Jahre später waren es plötzlich keine Seniorenwohnungen mehr. Als der harte Anwalt, dieses als Argument dafür nutzte, dass ich dort eine Wohnung, wegen "Monsters" bekommen sollte. Obwohl es bei meinem Partner im Haus einen Fahrstuhl gibt und eine Garage für Rollatoren und Rollstühle. Das gibt es in meinem Wohnhaus nicht.

Aber diese Sachbearbeiterin hatte beim Unterschreiben seines Mietvertrages, mit ihrer Bemerkung leider recht.

Mein Partner wurde gemobbt.

Es war ein Mehrfamilienhaus - so mit Laubengängen - 3 Etagen - lang gezogen - mit ca. 30 Parteien.

Von diesen 30 Nachbarn grüßten ihn ca. grade mal 3. Ihm ist das von Anfang an aufgefallen. Die Leute grüßten nicht. Er sagte: "Guten Tag" oder "Hallo" und die gingen einfach an ihm vorbei.

Ich habe das erst nicht recht glauben können, aber habe es dann selbst erlebt. Er grüßte laut und deutlich und die gingen mit verkniffenen Lippen an ihm vorbei.

"Siehste selber, die Eulen (es handelte sich um zwei Frauen) kriegen ihre Zähne nicht auseinander, die blöden Weiber". Das sagte er nicht sehr leise.

Folglich, grüßte er auch niemanden mehr, der dort wohnte - außer die 3 Nachbarn, die ihn grüßten und für die er auch manchmal Pakete annahm - wobei er immer genau schaute, für wen das Paket war, und war es für die "Nichtgrüßenden" nahm er es auch nicht an.

Ebenso stellte er sich stur, wenn diese Nichtgrüßenden dann irgendwas von ihm wollten. Die eine hatte mal ihre Tür zugeschlagen und ihr Schlüssel steckte drin. Sie klingelte bei meinem Partner und fragte ihn, ob sie mal bei ihm telefonieren  oder ob er ihr helfen könnte.

Da sagte er ganz frech: "Nee" und knallte ihr die Tür vor der Nase zu. Ich war grade bei ihm. Ich konnte ihn verstehen. Dieses "Nichtgrüssen" hatte ihn verletzt.

Warum die Leute so bescheuert ihm gegenüber waren, erklärte er immer damit, dass das schon seit seiner Geburt so war. Dass die meisten Menschen eine Abneigung gegen ihn hätten. Das hat er ja auch in seinem Lebenslauf so erwähnt.

Allerdings war mein Partner ein Anhänger von Feng Shui, d.h. seine Wohnung war in der Hinsicht perfekt eingerichtet und an seiner Wohnungstür außen musste ein Poster von einem sogenannten "Tür-Gott" kleben. Der soll einen schützen. Sein Tür-Gott, sah so aus: 



 

 

Geschützt hat dieser Tür-Gott meinen Partner nicht, aber möglicherweise hatte er etwas mit der negativen Haltung seiner Nachbarn ihm gegenüber zu tun.

Es wohnten da viele Osteuropäer und Leute aus muslimischen Kulturen. Die haben ja alle einen strengeren Glauben. Und vielleicht kam das Bildnis bei denen nicht so gut an. 

Aber von den 3 Leuten die ihn grüßten und gegrüßt haben, war auch einer aus Polen.

Bevor ich mir die einzelnen Nachbarn anschaue, mit denen mein Partner besondere Konflikte hatte, aufgrund ihrer Kultur oder ihres Verhaltens ihm gegenüber, möchte ich noch etwas zu dem Vormittag, des 10.04.2023 - den 2. Ostertag - dem Zeitraum in dem sein Tod stattfand - sagen.

Wir hatten uns am Ostersonntag, den 09.04.2023 bei ihm getroffen. Da war das Wetter trüb und kalt und wir blieben drinnen. 

Am Ostermontag, den 10.04.2023, dagegen, sollte die Sonne scheinen und es etwas wärmer werden. Wir hatten geplant, nachmittags auf seinem Balkon zu sitzen - das erste Mal im Jahr 2023. Er hatte die Balkonstühle - die im Winter in seinem Keller lagerten - noch nicht hoch geholt.

Also, am Ostersonntag, den 09.4.2023 standen die dieselben nicht auf dem Balkon. 

Aber am Ostermontag, den 10.04.2023, als mein Partner tot aufgefunden wurde, da standen diese Stühle auf dem Balkon, weil wir da ja nachmittags sitzen wollten.

D.h. er hat diese vor seinem Tod aus dem Keller geholt. Das wird er vormittags gemacht haben, denn das hatte er nachts bei unserem Telefonat  um ca. 23.00 Uhr angekündigt. Abends hatte er das folglich dann noch nicht gemacht.

Ein "Meckerpunkt" von mir war, dass er oft, wenn er runter in den Keller oder zum Briefkasten oder Müll ging, seine Wohnungstür nicht zumachte. D.h. die Tür stand dann lustig offen, während er seinen Tätigkeiten um das Haus herum nachging.  

Ich sagte immer: "Jeder könnte jetzt in der Zeit deine Wohnung ausräumen."

Er dann: "In der kurzen Zeit schafft das keiner. Hier passiert schon nix".

Das wird mein Partner mutmaßlich an dem Vormittag auch so gemacht haben. In den Keller gestiefelt, Wohnungstür offen stehen lassen, weil er die Stühle damit ja auch nicht abstellen musste. 

In der Zeit - ist eine These - könnte der Täter sich in die Wohnung begeben haben und im Schlafzimmer auf meinen Partner gewartet haben.

Mein Partner hatte in seiner Wohnung, bis auf die Badtür und die Vorflurtüre - alle Türen ausgehängt und hatte vor seinem Wohn- und Schlafzimmer so weiße Ikea-Vorhänge, die im Schlafzimmer immer zu waren. D.h. der Täter hätte sich im Schlafzimmer verstecken können.

Mein Partner kam mit den Stühlen wieder hoch, die er gleich auf den Balkon stellte. Danach, wird er erst seine Wohnungstür geschlossen haben. Der Schlüssel hing an einem Haken neben der Tür und es war angeblich nicht abgeschlossen. Das deute ich jedenfalls so, wie es in dem Todesermittlungsbericht beschrieben wurde.

Die von mir gerufenen Sanitäter sind über den Balkon durch's Fenster gekommen (da schreibe ich aber noch etwas drüber).

Zur Nacht verschloss mein Partner die Tür. Den Schlüssel hängte er immer an einen Haken, weil die Tür von außen nicht aufschliessbar ist, wenn der Schlüssel steckt.

Die nicht abgeschlossene Tür, deutet darauf hin, dass er schon draussen war, an dem Tag - wie ich schrieb, er hatte die Stühle aus den Keller geholt.

Nachdem mein Partner die Stühle auf den Balkon gestellt hatte, wird er sich im Bad die Hände gewaschen haben, so wie ich ihn kenne.

Danach machte er sich in der Küche sein Frühstück, welches er mit ins Wohnzimmer genommen hatte, um es vor dem Computer zu verzehren.

Hier einmal ein Bild, wo der Sessel stand, auf dem er gefunden wurde - vor seinem Rechner. Hinter ihm die Tür mit dem Vorhang - wo er jetzt selbst auf dem Bild zu sehen ist. 

 

 


 

 

Auf dem Sessel - gegenüber der Mona Lisa - da sass er immer und da ist er auch gefunden worden.

Neben dem Wohnzimmer ist das Schlafzimmer, wo genau so ein Vorhang, wie auf dem Foto zu sehen ist, anstatt einer Tür hängt. D.h. ein mutmaßlicher Täter hätte sich dort verstecken  - sich dann von hinten anschleichen und meinen Partner mit dem Kabelbiner erdrosseln können. 

Mein Partner hätte das mutmaßlich nicht gemerkt. Zumal er immer Musik hörte und etwas schwerhörig war. Er wäre völlig überrascht worden.

Eine andere These ist, dass es geklingelt hat, und mein Partner von mehreren Tätern überwältigt wurde. Er öffnete fast immer die Tür, wenn es klingelte. Zumal er an dem Tag auch  Essen auf Rädern erwartete, wo er sich für die drauffolgende Woche ein Probeabo gebucht hatte. Er wollte nicht, dass das draussen steht. Die sollten bei ihm klingeln. Das hatte er mir so gesagt.

Das war die Situation....

So, und mit welchen Nachbarn hatte er besondere Konflikte?

Da wären zuerst einmal neue ukrainische Nachbarn direkt neben ihn zu erwähnen. Die waren ganz neu zugezogen. Vorher lebte dort eine Frau mit einem Hund, die aber die meiste Zeit nicht da war, sondern in Spanien. Zwischen der und ihm gab' es keine Konflikte, außer, dass sie ihm manchmal zu laut sprach, wenn sie da war. Gegrüßt hat sie auch und nach seinem Tod rief sie mich  einmal an und wollte Näheres wissen.

Aber wie die neuen ukrainischen Nachbarn es fanden, dass mein Partner eine Zeit lang mit einem T-Shirt herum lief, wo sich ein Z drauf befand, auf seinen Balkon eine russische Fahne gehiesst hatte - später dann, als das alles verboten wurde, ein T-Shirt trug, wo dann "Tset" drauf stand und zudem, wenn ich bei ihm war, im Sommer 2022, immer recht laut auf dem Balkon, wenn wir uns unterhielten, seine Meinung über den Ukrainekrieg verkündet hatte - weiß ich nicht.

Es gab 2023 schon die Drohung des ukrainischen Außenminister, dass durchaus auch Menschen getötet würden in anderen Ländern, wie z.B. Deutschland, die sich offen zu Russland bekennen. Es gab in einigen europäischen Ländern solche Fälle....

Hier bestand also, ein Konflikt. Ich habe diese Ukrainer am Todestag, meines Partners das erste Mal gesehen. Sie standen bei den ganzen Schaulustigen. Als ich sie fragte, ob sie etwas gesehen hätten, taten sie so, als wenn sie mich nicht verstehen würden. 

Weitere größere Konflikte hatte mein Partner mit einer syrischen Großfamilie, die direkt über ihm wohnte. D.h. eigentlich wohnte dort nur eine ältere Syrerin. Aber sie hatte ständig von wechselnden immmer unterschiedlichen Personen Besuch. Es waren bislang bis zu 10 Personen über ihn. Die lautstark rumbrüllten, Kinder schrien...usw. Wobei eins muss man denen lassen, um 22.00 Uhr war es da oben immer mucksmäuschenstill. Aber trotzdem war mein Partner genervt. Das ging schon mehrere Jahre so. Auch gab' es ständig eine Tür bei denen die quitschte. Anfangs hatte mein Partner denen einfach eine Flasche Öl hoch gebracht. Aber es änderte sich nichts. 

Einmal kam es fast zu einer Schlägerei. Ein Typ griff meinen Partner an, als dieser sich mal wieder über die quitschende Tür beschwerte und auch sein Öl zurück forderte, wenn die das eh' nicht benutzten. Da wurde einer dieser Syrer aggressiv. Und mein Partner dann auch. 

Die Frau des Syrers konnte ihren Mann grade noch so zurückhalten und ich meinen Partner auch.

Ich hatte Angst, weil schon damals solche Leute, immer gleich Messer in der Hand hatten.

Aber es war nochmal gut gegangen. Mein Partner war aber sehr brastig auf die. Wenn die auf ihrem Balkon mal wieder mit mindestens 10 Leute lamentierten brüllte er zu denen so etwas Arbisches nach oben.

 

 


       

Das hiess wohl sinngemäß, sie sollten wieder in ihre Heimat zurückkehren oder so. Zudem beobachtete er das Geschehen von denen genau. Er schrieb sich die Auto-Nummern auf, von den dort bei der älteren Dame einkehrenden Gäste und mutmaßte, dass die Montags immer beim nahen Sozialamt aufschlugen. Er sah' sie dort wohl auch mal.

Er fing dann an, diese Beobachtungen, dem Sozialamt zu melden.

Ich weiß nicht - oder wir wußten nicht - was daraufhin geschah - viel verändert an der Situation über ihm, hatte sich aber nicht.

Dann zogen in sein Wohnhaus, eine Frau und ein Mann in unterschiedliche Wohnungen, die sich kannten und dieselbe Sprache sprachen. Es handelte sich wieder um Wohnungen, wo auch ich in eine hätte einziehen können.

Mein Partner meinte, das wären Kroaten. Ich würde im Nachhinein sagen, das waren auch Ukrainer, die aber besser deutsch konnten. Auf jeden Fall, versuchte mein Partner mit dem Mann in Kontakt zu kommen. Eben so nachbarschaftlicher Plausch mal, weil der ihn anfangs nämlich grüßte.

Aber dann geschah, das Gleiche wie mit den anderen Nachbarn, der Arsch grüßte auf einmal meinen Partner nicht mehr. Was meinen Partner verletzte.

Am Todestag meines Partners, begegnete ich diesem Herrn im Treppenhaus - und der hatte mich nicht erkannt oder noch nie wahrgenommen, dass ich zu meinem Partner gehörte und er sprach mich mit folgenden Worten an: "Haben Sie gesehen was passiert ist? Der Typ (damit meinte er meinen Partner) war komisch, unheimlich". Damit schüttelte er sich. Ich starrte ihn nur an und sagte dann, dass der Tote mein geliebter Partner gewesen war. Daraufhin sagte er nichts mehr und ging.

Es gab' noch Konflikte mit zwei Frauen, wo es um Fahrräder ging. Die eine - klein und zierlich.  Sie wohnte unten. Da ging der Streit darum, dass sie ihr Fahrrad immer sehr raumausfüllend an den kleinen Fahrradständer schloss, obwohl sie es auch vor ihre Wohnungstür hätte stellen können. Mein Partner hatte es dann kurzerhand umgestellt, damit er oder ich, wenn ich zu Besuch war, dort auch parken konnte. Darüber hatte sich diese Frau, dann beim Vermieter beschwert. 

Aber dem erklärte mein Partner die Situation mit Fotos - wie raumausfüllend, die Frau ihr Fahrrad immer parkte - und sie unterliess das dann.

Die andere Frau, ist schon sehr kräftig und mutmaßlich nicht so intelligent. Zudem hatte sie ein Gebiss, was sie aber nicht immer trug. Ohne Gebiss verstand man sie aber nicht. Sie grüßte schon und redete manchmal zumindest mit mir. Meinem Partner gab' sie eines Tages ein Herren-Fahrrad. Da sie ihr Gebiss nicht drin hatte, verstand er nicht, was er damit sollte. Er glaubte, sie hätte ihm das geschenkt und hatte sich gefreut. Es war kein neues Rad. Aber er wollte das als Reserve-Fahrrad aufheben.

Aber ein paar Wochen später pflaumte sie - dieses Mal mit Gebiss - meinen Partner an, was mit dem Fahrrad wäre, ob er das noch nicht repariert hätte. Sie wollte es wieder haben. Er hatte es in der Garage angeschlossen.

Blöderweise hatte er den Schlüssel für das Schloss verlegt. Aber da es ein Schloss von mir war, hatte ich noch einen Schlüssel. So mußte er erst warten bis ich kam, um es loszubinden.

Darüber gab es zwischen den beiden wohl einen unschönen Wortwechsel.....er hatte dann nicht so nette Namen für sie, wenn wir sie trafen. "Kick mal da ist die......", sagte er nicht grade leise.

Also, auch keine wohlwollende Nachbarschaft.

Was noch zu erwähnen ist, ist die Tatsache, wovon mein Partner aber relativ sicher nichts wusste, denn das hätte er mir garantiert erzählt, dass ein paar Wohnungen weiter sich eine ältere Dame ein paar Wochen vorher suizidiert hatte.

Das erzählten mir an dem Todestag meines Partners, ein paar von den Nachbarn, die ihn zu seinen Lebzeiten nie gegrüßt hatten, aber jetzt wohl sensationsgeil waren.....

Auch gab' es ungewöhnlich viele Todesfälle, durch Krebs in diesem Wohnhaus. Wobei das jetzt nichts mit der Todesart meines Partners zu tun hat. Aber trotzdem finde ich es erwähnenswert.

 

   

 "Die halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge!"

Quentin Average in "Die Sünden von Natchez" von Greg Illes 

 

 

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Unsere LEBENS- und Liebes-Geschichte in Bildern und Filmen findet Ihr im You-Tube-Kanal, meines Partners, den ich nach seinem Willen weiter gestalten werde:

Mein Mausebär und ich...der Anfang

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2017 - Teil 2  

2018 - Benthe - Sealife - Zuhause  

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 2018 - Ausflug Marienburg 

 

 

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