Grenzüberschreitungen - Eskalationen - Verletzungen - Verluste

 


Wie in meinem letzten Beitrag: Gangstalking - Intrigen - Lügen  angekündigt, gehe ich jetzt ins Detail, nachdem ich vorher eher im Groben berichtet und uns quasi vorgestellt habe. 

Von daher geht es jetzt weiter wie in einem Fortsetzungsroman. Damit der Leser nicht den Faden verliert, mache ich es so wie in Serien:

Was bisher geschah: Mein Vater ging fremd mit einer ehemaligen Angestellten seiner Firma. Deswegen beendete Homer die Freundschaft zu ihm. Diese Frau, mit der mein Vater eine Affäre einging, nannten wir alle "Trulla". Mein Vater hatte weder uns noch der Trulla bisher die Wahrheit gesagt - bzw. wusste vielleicht selbst nicht was er wollte. Nach Weihnachten hatte er Anfang 2014 angeblich eine Geschäftsreise auf die Insel Föhr mit der Trulla und ihrer Familie verbracht.  

Mitte Januar 2014 kam mein Vater, von seiner "Geschäftsreise" mit der Trulla-Familie zu meiner Mutter zurück und das Leben ging weiter, als wenn nichts passiert war. Er fuhr an den Wochenenden nicht mehr weg. Allerdings in der Woche, war er nur noch zwei Tage in Ronnenberg bei meiner Mutter.

Das Thema meines Computercrash - nach der Öffnung eines Bildes von der Trulla - wurde nicht mehr erwähnt und meine Vater hatte sich endlich eine private E-Mail-Adresse zugelegt, zu der ich keinen Zugang mehr hatte, wenn ich ihm bei seinen geschäftlichen Sachen half. D.h. ich bekam seine Korrespondenz mit der Trulla nicht mehr mit.

Auffällig war in diesen ersten Monaten des Jahres 2014, dass mein Vater neuerdings ständig von einer Frau redete, die angeblich die Freundin der Trulla war - ich nenne sie hier mal CeGe. Mein Vater schwärmte förmlich von dieser Frau.

Meine Mutter und ich, sahen uns dann an und dachten uns unseren Teil. Mein Vater war ja immer schnell von etwas begeistert und ebenso schnell, war die Begeisterung verflogen. 

Irgendwie schien CeGe nicht so bedrohlich, wie Trulla zu sein. Mein Vater war offenbar in einer späten Midlife-Crisis, befand meine Mutter. Das Thema Trulla und Trennung wurde in diesen ersten Monaten des Jahres 2014 gar nicht mehr erwähnt. Auch ging wieder Geld ein, berichtete meine Mutter.

Zudem wurde der 80. zigste Geburtstag meiner Mutter geplant. Wir gingen öfters Probe-Essen in den unterschiedlichsten Restaurants. 

Homer war immer noch misstrauisch meinem Vater gegenüber. Er kam manchmal mit, aber oft auch nicht. Es wurde zwischen den beiden nie wieder so, wie es vorher war.

Meine Mutter hatte ihre Geburtstagsfeier mit Familienmitgliedern auf einen Sonntag gelegt. 

An dem Tag ihres Geburtstages, der an einem Wochentag stattfand, war mein Vater zuhause. Sie erwarteten, dass in so einem kleinen Kaff wie Ronnenberg der 80. Geburtstag meiner Mutter besonders gewürdigt würde.

Denn am 80. Geburtstag meines Urgroßvaters 1978, der damals in HANNOVER lebte, erschien sogar der Bürgermeister Schmalstieg, der Pastor der örtlichen Kirche und diverse wichtige Personen aus dem Stadtteil, wo er lebte.

Ich hoffe, ich darf das Beweisfoto hier posten, aber das stand sogar in der HAZ in der regionalen Beilage und da war mein Urgroßvater auch mit Herrn Schmalstieg abgelichtet. Leider habe ich den Ausschnitt nicht mehr. 

 




Aber in diesem Ort Ronnenberg liess sich NIEMAND bei meiner Mutter blicken.

Meine Mutter war beim Friseur gewesen, hatte sich schick gemacht und mein Vater und ich hatten Schnittchen gemacht und der Sekt stand kalt.

ABER es kam niemand, weder von der Kirche - oder gar die Bürgermeisterin (CDU, Frau Harms).

Meine Mutter wurde von Stunde zu Stunde trauriger. Abends weinte sie und es dauerte bis sie ihre Würde wieder gefunden hatte.

Ronnenberg ist so ein Scheiss-Kaff. 

Ich bin 2014 aus der Kirche hier ausgetreten. U.a. DARUM. Nicht mal so was kriegten die hier geregelt. Oder es lag an uns....... 

Gut, heutzutage wäre nicht jeder 80 jährige Jubilant erfreut über den Besuch des Bürgermeisters oder der Kirche....aber 2014 war die politische Landschaft ja noch relativ normal. Und meine Mutter hatte das erwartet, denn auch bei meinen Großmüttern waren die politischen und kirchlichen Vertreter an ihrem 80 zigsten . Geburtstag erschienen. Wobei das auch nicht hier im Kaff war, sondern in Hildesheim.

Die Familienfeier am Wochenende stand noch unter dem Schock, dieser Nichtachtung meiner Mutter.

Meine Tante mit ihrem Lebensgefährten kam (Schwester meines Vaters) und mein Bruder mit meiner Schwägerin. 

Mit meinem Bruder hatte ich mich öfters allein getroffen in den Zeiten des Kontaktabruches zu meinen Eltern. Aber meine Schwägerin hatte ich über 10 Jahr nicht mehr gesehen.

Ebenso hatte meine Tante meinen Bruder jahrelang nicht mehr gesehen.

Mit anderen Worten, meine Mutti war nicht unbedingt, die Hauptperson bei ihrer eigenen 80 zigsten Geburtstagsfeier. 

Man sah' es ihr auch an:

 


 

Wobei zu bemerken ist, dass meine Mutter nicht wie 80 aussah, auch wenn sie recht gemischte Gefühle an dem Tag hatte. 

Ich darf ja hier kein Bild von der Trulla im Vergleich posten..........aber obwohl die Trulla jünger als meine Mutter war, sah' sie aus wie 89. Im Vergleich zu meiner Mutter uralt. Was mein Vater in der gesehen hat, verstehe ich bis heute nicht oder auch in Trullas Freundin Cega.......die sieht noch schlimmer aus, als die Trulla. Aber da komme ich noch drauf.

In der Woche nach der Familienfeier, wo Homer leider auch nicht mit kam, wegen meinem Vater, machten wir noch eine kleine Feier im kleinen Kreis - Homer und noch eine Freundin meiner Mutter. Mein Vater war an dem Tag unterwegs...

Mir tat das weh, denn ich hatte den Apfelkuchen gebacken, den auch mein Vater liebte.

Aber meine Mutti sieht in diesem Kreis wesentlich entspannter aus, denn hier war sie die Hauptperson - das Geburtstagskind und so war es richtig. 

 

 


 

Der April 2014 ging zuende und der Trulla-Horror ging wieder los.

Mein Vater eröffnete uns, dass er fast den ganzen Mai 2014 bei der Trulla verbringen würde, "da ja deren Tochter heiraten würde". 

Die Begründung erschloss sich mir nicht. 

Es gab wieder Streit und Tränen. Meine Mutter litt nun auch gesundheitlich darunter. Sie bekam Anfang Mai 2014 eine ganz üble Grippe. Sie hustete ohne Ende. Heute würde man sagen, sie hatte Corona. Diese Viren waren ja auch nie neu. Sie hatte Fieber. Und mein Vater liess sie einfach ALLEIN.

"Er hatte Angst sich anzustecken und seine Trulla und die Hochzeit der Tochter wären dann gefährdet".

Meine Mutter war ja nicht allein, sie hatte mich. Aber ich war dieses Mal auch richtig richtig wütend auf meinen Vater. 

Ich pflegte sie. Machte Wadenwickel. Hielt Homer fern, damit er sich nicht ansteckt. Ins Krankenhaus wollte sie auf keinen Fall. Einen Arzt sollte ich nicht holen. Also, machte ich alles so, wie ich es von ihr gelernt hatte. Kochte Hühnersuppe, machte Wadenwickel und gab ihr ihre Kügelchen. Ich rechnete, so wie sie hustete, mit dem Schlimmsten. Natürlich hätte ich auch den Arzt geholt, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, ich habe es nicht mehr Griff. 

Am fünften Tag fand ich sie dann in der Küche vor, als ich kurz Einkaufen gegangen war, das Hühnerfleisch essend von der Suppe, wovon ich eigentlich ein Frikassee kochen wollte.  Sie war wieder über den Berg. Hatte einen Riesenhunger. Und war fieberfrei.

Sie war auch ganz klar und sagte, sie hätte sich entschieden sich zu trennen. Sie wollte aber nicht allein im Haus wohnen bleiben, sondern sich eine Wohnung in einer betreuten Wohnanlage suchen. Ob wir - Homer und ich - ihr dabei helfen würden.

Ich fand das eine gute Idee und sobald meine Mutter wieder richtig fit war, legten wir los. Ich hatte mich übrigens nicht angesteckt.  

Wir schauten uns verschiedene Objekte an. Die Entscheidung fiel nicht schwer. Im Nachbarort gab es eine relativ neue Wohnanlage. Meine Mutter trug sich auf die Warteliste für eine "kleine" Wohnung (65 qm) ein, sowie auch noch für eine größere Wohnung (120 qm)..."falls es sich dein Vater noch anders überlegt". 

Preislich waren beide natürlich günstiger als das Reihenhaus. 

Zu der Wohnanlage gehörte ein Pflegeheim in der höheren Preisklasse und die Bewohner aus dem betreutem Wohnen, hatten die Möglichkeit dort Mittag mit zu essen. Zudem hatten sie im Pflegefall immer Vorrang dort einen Platz zu bekommen.

Das sah alles gut aus. 

Wir testeten auch an einem Mittag das Essen dort (das konnte man auch als "Wohnungsbesichtiger") und meine Mutter lernte an dem Tag ihren neuen zukünftigen Lebensgefährten kennen. Nach ihren Aussagen, hatte es da schon zwischen ihnen "geknistert". Ja, und das mit 80 Jahren.

Es dauerte aber dann noch fast ein Jahr, bis meine Mutter dort hin ziehen konnte, aber die Vorbereitungen dafür standenm seit dieser Entscheidung, die nächsten Monate im Vordergrund.

Meine Mutter schwankte zwischen Hoffnung, sich auf das Neue freuen und dem Abschied nehmen von....sie sagte immer "einem ganzen Leben", hin und her. Es war nicht immer einfach.

Ich hatte Umzugskartons besorgt und wir fingen im Juni 2014 mit dem Keller an und arbeiteten uns dann langsam nach oben. Es konnte ja jeden Tag, eine Wohnung frei werden.

Mein Vater war ein bisschen fassungslos, als er Mitte Juni 2014 wieder auftauchte, mit der Absicht bis zu seinem 80 zigsten Geburtstag im Juli in Ronnenberg zu bleiben.

Ich ging ihm erst aus dem Weg, weil ich es schlimm fand, wie er sich im Mai verhalten hatte, als meine Mutter so krank war.

Meine Mutter rief mich zwar täglich an und sagte, es sehe so aus, als wäre mein Vater von der großen Wohnung "total begeistert". Sie hatten sie sich zusammen auch angesehen und er würde wohl doch bei ihr bleiben.

Als ich eines Tages an der Bushaltestelle stand, fuhr mein Vater an mir vorbei, sah' mich und wollte anhalten, da war ich aber schon im Bus. Ich winkte. Aber er fuhr dem Bus hinterher und fing mich ab, als ich ausstieg. 

Und wie immer, lagen wir uns in den Armen und alles Böse war vergessen. Wir gingen Eis essen und er sagte, es wäre wohl vorbei mit der Trulla. Es wäre alles nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Aber er erwähnte mehrmals diese CeGe Frau, die ja so patent wäre.....

Ich verdrehte die Augen. Und er lachte und meinte: "Nein, keine Angst, das wäre nichts Ernstes". Er würde seine Frau doch lieben, ist ihm klar geworden und das mit der Wohnung wäre eine tolle Idee. Er wollte seinen 80 zigsten Geburtstag nur mit uns feiern. Er wollte keine Familienfeier. Er hatte sich auch schon ein Lokal ausgesucht.

Allerdings danach müsste er nochmal alles bei der Trulla beenden. Da er jetzt in der Firma auch drin stecken würde.

Ich versuchte alles so zu nehmen, wie er es sagte, ohne es anzuzweifeln.

Homer war da anderer Meinung. Er sagte, dass mein Vater mit Sicherheit seine Schwester mittlerweile eingeweiht hätte und die bei der Trulla noch groß seinen Geburtstag feiern würden. Er sollte leider recht behalten.

Aber erst einmal fing auch mein Vater an, sein Büro oben auszuräumen und einzupacken. Mit dem Auto war alles einfacher, Dinge zum Wertstoffhof o.a. zu bringen.

Bis Anfang August 2014 war mein Vater nicht einmal bei der Trulla. Sie wurde auch nicht erwähnt. Die CeGe auch nicht.

Es war Friede Freude Eierkuchen.

Nach seinem Geburtstag wollte mein Vater mit meiner Mutter eine Kneippkur  machen. Das war sein Geburtstagswunsch.  

Unsere kleine Feier war  harmonisch. Mein Vater erwartete auch keinen Bürgermeisterbesuch o.a. Danach fuhren meine Eltern in den Urlaub.

Und hier passierte wieder der Hammer.

Trulla hatte sich im selben Ort, wo meine Eltern kurten, ein Zimmer genommen und mein Vater und sie trafen sich ab und zu. Das war mutmaßlich Stalking, denn im Sinne meines Vaters war das wohl nicht gewesen. Trotzdem schien die Trulla wieder zu siegen. 

Meine Mutter bekam das irgendwann zum Ende des Urlaubs mit.......ja, und die Leser können sich vorstellen, was das für eine Entäuschung für meine Mutter war.

Sie liess sich u.a. gleich von der Warteliste der großen Wohnung im betreutem Wohnen streichen.

Anstatt, erholt aus dem Urlaub zu kommen, kam meine Mutter völlig gestresst wieder. Es gab wieder Streit und viele viele Tränen von meiner Mutter. Dieses Mal, war es für sie wirklich aus. Sie war so verletzt und wurde auch meinem Vater hemmungslos sehr verletzend gegenüber, wo er mir manchmal fast leid tat. Aber warum musste er auch so einen Scheiss machen.

Ich versuchte mich möglichst raus zu halten, was schwierig war.     

Mein Vater war danach kaum noch in Ronnenberg. Wir machten alles alleine. Die kleine Wohnung im betreutem Wohnen wurde nun definitiv zum Sommer 2015 frei. Meine Mutter unterschrieb ohne zu zögern den Mietvertrag. Es war vorbei.

Zum Ende des Jahres "beglückte" uns mein Vater noch mit der Mitteilung, dass er mit der Trulla nun vor hatte "ans Meer" zu umzuziehen, da es wohl Streit mit ihrer Schwester gab. Das schrieb er mir per Mail. Das hiess er war dann völlig unerreichbar. Denn momentan war er irgendwo bei Celle und war in ca. 1 Stunde mit dem Auto im Prinzip in Ronnenberg. 

Er schrieb, sie wären schon mitten im Umzug und CeGe würde mithelfen. Er schrieb wieder was von Alten-WG. Er träumte wohl davon mit beiden Frauen - Trulla und CeGe in ein "altes Haus" direkt ans Meer - an die Nordsee zu ziehen.

Weihnachten kam er einen Tag nach Ronnenberg, wo er wusste, dass mein Bruder mit meinem Neffen auch kommen wollte. Es war alles sehr frostig. 

So sehr ich meinen Vater auch vermisste, wäre es besser gewesen, er wäre nicht gekommen. 

Denn so blieb Homer wieder zuhause - wenn auch bei mir in der Wohnung und wollte nicht mit zu meiner Mutter, obwohl er und mein Bruder sich ja gut verstanden.

Sylvester hatte meine Mutter den kleinen Hund - einen Malteser - in Pflege von ihrer Freundin. Die war in Ägypten mit ihrer Familie. Sie war bei den Zeugen Jehovas.

An dieser Stelle muss ich betonen, dass diese Familie von den Zeugen Jehovas, die einzigen wirklichen Freunde waren, die meine Eltern in Ronnenberg hatten. Das hatte nichts mit Missionieren zu tun. Sondern, sie hatten sich auf Hundespaziergängen angefreundet. Meine Eltern waren zwar mal mit zu einem Gottesdienst - denn wir haben hier in Ronnenberg ja eine Kirche von den Zeugen, aber das war nicht so richtig was für sie. Und das war ok. Diese Leute haben meiner Mutter zum Geburtstag gratuliert, obwohl sie selber diese Tage nicht feiern aufgrund ihres Glaubens.  

Sie hielten sich aus dem Streit mit meinem Eltern auch weitgehenst raus. 

Im Januar 2015 erhielt ich einen komischen Anruf von meinem Vater, den ich aufgezeichnet habe. Homer hat später Ausschnitte davon in seinem Film über den Tod meines Vaters verwendet:

 



Das war der Anruf - ich habe ein bisschen dran rumgeschnitten, da Namen genannt wurden von meinem Vater:


 


  

Hier hört man, wie unsicher mein Vater im Februar 2015 war. Obwohl er sich kaum noch in Ronnenberg bei uns blicken liess. Auch erwähnte er wieder die "Alten-WG". Er befand sich zum Zeitpunkt dieses Anrufes, lt. seinen Mails, mitten im Umzug ans Meer - einem Ort an der Nordsee. Und trotzdem überlegte er da noch wieder auszusteigen...

Wenn er gewusst hätte, dass er zwei Jahre später um diese Zeit gar nicht auf dieser Welt weilen würde...wer weiß, wie er sich dann entschieden hätte. 

Bei uns liefen die Umzugvorbereitungen meiner Mutter  auf Hochtouren. 

Mein Vater hätte sowieso bei uns sein müssen. Er musste  entscheiden, was er mitnehmen wollte. Ich packte sein ganzes Büro voll. Sein Computer und seine Akten waren alle noch da.

Im Mai 2015 hätte meine Mutter schon in ihre neue Wohnung einziehen können. 

Aber der Vermieter des Reihenhausen - ich nenne ihn in diesem Blog, Herrn Tsunami, da er genauso viel Unheil anrichtete und unserer Familie schadete, wie ein Tsunami es tut (das beschreibe ich im nächsten Beitrag) - machte Schwierigkeiten.

Der Umzugstermin war Ende August 2015. Da hatten wir schon einen Termin mit einem Umzugsunternehmen ausgemacht.

Die gesetzliche Kündigungsfrist beträgt 3 Monate. Es war von uns alles genau geplant.    

Herr Tsunami behauptete nun, dass meine Eltern eine 9-monatige Kündigungsfrist hätten. Der Typ war ein Rechtsanwalt a.D. und meine Mutter glaubte das. Mein Vater kümmerte sich nicht, der war ja am Meer.....

Da ich die Vollmacht hatte, war das nun meine Aufgabe. Und Herr Tsunami bekam von mir  den ersten von einer Menge giftiger Widersprüche in Folge, wo ich ihm erst einmal Paragraphen um die Ohren haute.

Der Ton von dem, war unterirdisch, scheinautoritär - keinen Widerspruch duldend. 

Aber der kannte mich noch nicht........und natürlich gewann ich. 3 Monate Kündigungsfrist.

Alles lief weiterhin nach Plan. 

Meine Mutter war Zeit ihres Lebens immer eine sehr organisierte Frau gewesen. Und sie hatte Disziplin. Sie hatte für jeden Tag einen Plan, was gemacht wurde. Das war gut.

Nur, wenn etwas dazwischen kam, waren wir Homer und ich,  gefragt, alles wieder zu richten, das brachte meine Mutter oft total aus dem Konzept. 

Im Juni 2015 tauchte meine Vater wieder auf. Er wollte endlich sein Büro ausräumen mit meiner Hilfe. 

Wo es wieder zum Streit kam, denn meine Mutter hatte meine Aufgaben und meine Zeit genau verplant. 

Im Juli 2015 am Geburtstag meines Vaters, gingen wir zu einem Chinesen essen. Ich weiss noch, dass der überall Sesam drüber gestreut hatte. Ich hasse Sesam und habe meine Essen zurückgehen lassen.

Die Stimmung war sowieso schlecht, denn mein Vater kündigte an, dass seine Trulla und ihre Freundin CeGe am Tag des Umzuges kommen und ihm helfen wollten. 

Natürlich mussten auch die Möbel meines Vaters ans Meer transportiert werden, das hatten wir alles schon organisiert. Nur, er wollte nun dass das Freunde von CeGe und seiner Freundin machen sollten.

Zudem wollte er einen Entrümplungsdienst für "den Rest" - auch Bekannte von der "patenten CeGe" - beauftragen. 

Das war nicht in unserem Sinn, denn wir hatten inseriert und ich hatte mehrere Termine für die Abholung von Sachen, die niemand mehr von uns gebrauchen konnte,  mit Leuten vereinbart, die die abholten. Unter anderem auch mit dem sozialem Kaufhaus, die am Tag nach dem Umzug kommen wollten.

Mein Vater debattierte...

CeGe und Trulla könnten doch auch etwas bekommen. CeGe brauchte einen Fernseher. Meine Eltern hatten noch so ein altes schweres Röhrengerät. Nun wurde darum gestritten. Ich hatte es schon jemand anderem zugesagt und "diese Weiber" wollte meine Mutter NICHT in ihrem Haus haben, noch sollten die etwas bekommen.

Es war schlimm.

Ich versuchte meinen Vater zu überreden, diese Aktion sein zu lassen. Denn der Abschied -  würde der Horror für meine Mutter werden, wenn die Trulla in unseren Bereichen war.  

Mein Vater dagegen hatte sich von mir zum Geburtstag gewünscht, dass ich mit ihm und der Trulla vor dem Umzug im Bacchus - (das ist hier unser Lieblings- Grieche)...OHNE meine Mutter - essen gehen sollte. Ich würde sie "unvoreingenommen" kennen lernen können. Sie wäre momentan bei einer ihrer Töchter, die hier irgendwo wohnte und würde dort das Haus hüten. Einen Termin hatte er auch schon gemacht. Erst sollten wir da "Kaffee trinken" und dann Essen gehen.

Homer war total dagegen. 

Aber mein Vater würde ja bald ganz weg sein. Ich hatte ihn die ganze Zeit auch vermisst. Auch wenn wir ohne ihn ein Super-Team waren mit meiner Mutter. Trotzdem fehlte er mir.

Homer verstand das schon, aber er hatte Angst, die Trulla würde mir was antun, mich vergiften o.a. Mit, wollte er nicht.

Letztendlich einigten wir uns darauf, dass ich ganz vorsichtig sein sollte und nur das esse, was mein Vater und sie auch essen oder trinken würden. Ich sagte, das ich gar nichts essen würde, da wir ja in den Bacchus gehen wollten.

Auch meine Mutter, der mein Vater nichts davon gesagt hatte, war dagegen. 

Aber ich fuhr mit meinem Vater zu der Trulla. Ich hatte auch vor, das noch abzuwenden, dass sie die drauffolgende Woche mit ihrer Freundin bei uns auftauchen würde.

Die Trulla zeigte sich von ihrer "besten Seite", war oberfreundlich, aber ich spürte, dass das nicht echt war. Sie hatte Klamotten von sich und ihrer Tochter aussortiert - 3 Säcke voll. Mein Vater war ganz begeistert und meinte das wären Markenklamotten. Ja, ich könnte machen was ich wollte damit und schon waren die Säcke im Auto und später in meiner Wohnung.

Diese Säcke standen monatelang hier herum. Bis Homer mal dran ging und Sachen für mich dort aussortierte. Er meinte, da wäre vieles dabei, was ich gut tragen könnte. Die Trulla war ja nun zu dick dafür, darum wollte sie die Klotten in die Altkleidersammlung geben und nun waren sie bei mir.

Ich gebe zu, Homer hatte recht und das eine oder andere Teil davon, stand mir ganz gut. Ich weiss nicht, ob das gut war, denn diese Frau war mir feindlich gesonnen. Ob man solche Klamotten tragen sollte? Ob das nicht Unglück brachte?

Dann kam der Tag des Umzuges.......

Als ich morgens mit dem Umzugsunternehmen ankam, hatte meine Mutter eine Waschmaschine laufen. Diese waschende Waschmaschine sollte mit meiner Waschmaschine - einem Toplader - getauscht werden. 

Ein Tisch aus dem Büro meines Vaters, sollte auch zu mir. Der war voller Papiere. Der Drucker stand noch drauf. 

Ich hatte meine Eltern die letzten Tage für sich gelassen und war immer nur kurz bei ihnen gewesen.. 

Die Küche musste noch ausgeräumt werden - weil ja noch Sachen für die letzten Tage gebraucht wurden und ein "Klabuff" im Büro meines Vaters, in dem sich  u.a. Fotos, Dias und das Buch meines Urgroßvaters "Mein Leben mit der bösen Sieben" befand.

Eigentlich sollte das Umzugsunternehmen erst die Waschmaschine tauschen und den Tisch zu mir  und dann die Möbel für meine Mutter in ihre Wohnung bringen.

Den Plan konnten wir knicken. 

Ich weiss nicht was los war, es schien fast so, als wenn meine Eltern - beide - gar nicht mehr umziehen wollten. Beide boykottierten den Umzug. Als, wenn ihnen plötzlich wirklich bewusst geworden wäre, was sie da eigentlich veranstalteten.

Aber es nützte nichts. Es wurden nun erst die Möbel meiner Mutter aufgeladen und ihre Sachen.

Mein Vater meinte, den Tisch könnten doch die Leute von dieser CeGe, die ja am selben Tag nachmittags doch kommen wollte mit der Trulla, mir rüber bringen.

Das wollte ich nicht. Wir hatten für den Transport schon bezahlt.

Ja, mein Vater wurde wieder cholerisch. Aber es half nichts, er musste mit meiner Mutter dem Möbelwagen hinterher fahren.

Wir hatten genug Tische. Ich räumte den Tisch ab, der zu mir sollte und stellte einfach einen anderen an seine Stelle. Dann verbreitete ich die Papiere, den Drucker und den Laptop wieder genauso malerisch unordentlich darauf aus.

Als mein Vater wieder kam, merkte er nicht, dass es ein anderer Tisch war.

Die Waschmaschine räumte ich aus. Nahm die feuchte Wäsche mit zu mir zum Trocknen und pumpte alles Wasser ab, so dass der Transport und Austausch später zu mir reibungslos verlief. Das Umzugsunternehmen war so kulant, dass die Waschmaschine für meine Mutter ohne großen Aufpreis, in ihre Wohnung gefahren wurde.

Als ich am Spätnachmittag, wieder rüber zum Haus meiner Eltern ging, fand ich es leer vor. Ich räumte weiter im Keller auf und fing mit der Küche an.

Irgendwann hörte ich Stimmen. Meine Eltern standen mit der Trulla und einer anderen Frau im Flur. Sie kamen aus der Wohnung meiner Mutter und hatten angeblich schon mal "alles eingeräumt".

Meine Mutter sah sehr unglücklich aus.

CeGe, die Freundin der Trulla, dominierte alle. Sie hatte ein lautes Organ und laberte in einem fort. Zu meinem Entsetzen begrüßte sie mich mit einer Umarmung. Das hatte noch nicht Mal die Trulla gebracht. Sie war groß, kurze dunkle Haare, Brille - sah aus wie so eine Kampflesbe eigentlich.

"Deine Mutter wollte noch ihr Federbett holen", verkündete sie lautstark.

Ich: "Warum"?

"Das hatte sie hier gelassen und heute Nacht schläft sie doch das erste Mal in ihrem neuen Heim" instistierte CeGe.

Ich: "Nein, morgen haben wir hier noch einiges zu erledigen. Wollt' ihr auch einen Kaffe, bevor ihr wieder fahrt?", erwiderte ich.

"Wir bleiben hier", sagte die Trulla. Meinen Vater nach Zustimmung heischend ansehend.

"Wir übernachten hier. Deine Mutter holt jetzt ihr Federbett und dann bringt Walter sie nachhause und wir fahren einkaufen und machen was zu Essen. Willst Du auch mit essen?" dröhnte CeGe.

Meine Mutter sagte: "Das kommt überhaupt nicht in Frage".

Mein Vater sagte: "Doch, das haben wir vorhin schon besprochen".

Meine Mutter: "Ja, aber ohne mein Einverständnis.". 

CeGe ging einfach ins Schlafzimmer meiner Mutter und kam mit dem Federbett heraus. Sie drückte es ihr in den Arm.

"So, jetzt fährst du sie nach Hause", sagte sie an meinem Vater gewandt.  "Und wir gehn' Einkaufen. Willst du auch mitfahren?" fragte sie mich.

"Nein, es kommen gleich noch Käufer für die Vasen".

"Ach, das kann alles der Rümpelfritz übermorgen mitnehmen".

"Das sind teure Kristallvasen, die schon per PayPal über Ebay bezahlt worden".

"Nein, du musst hier bleiben", sagte meine Mutter. Dann fing sie an zu weinen. 

"Ich habe nicht mal ein Telefon". 

"Doch hast du doch", sagte die CeGe.

"Nein, die haben den Schrank vor die Telefon-Dose gestellt", sagte mein Vater.

Ich stöhnte innerlich 

Ich versuchte es energisch:" Meine Mutter bleibt hier, das ist  ihr Haus und ohne Telefon und ihren Notruf, kann sie nicht allein in der Wohnung bleiben, außerdem wollen wir morgen vormittag die Küche ausräumen".

Trulla sprach dazwischen: "Das können wir doch machen. Wo sollen wir denn sonst schlafen, wenn deine Mutter hier bleibt?"

Ich war entsetzt.

Mein Vater: "Drüben ist alles vorbereitet. Sie hat da alles".

Ich suchte mein Handy und gab es meiner Mutter. Wir kamen nicht gegen diese Weiber an. CeGe war derartig prollig und machte mir Angst. 

Mutti weinte nun und ging mit ihrem Federbett in den Arm Richtung Ausgang. Mein Vater folgte ihr. 

"Soll ich nicht doch mitkommen", fragte ich.

"Nein, mach' du das mit den Vasen und ruf' mich danach gleich an.". 

Ich erklärte ihr noch mein Handy und sie verliess weinend mit ihrem Federbett  UNSER Haus. Ihr Haus. 

Ich war so wütend auf diese Weiber. 

CeGe war mir körperlich überlegen. Ich hätte ihr am liebsten eine reingehauen.

Sie merkten das wohl und verliessen  fluchtartig das Haus.

Meine Käufer kamen, sehr nette Leute. Das stabilisierte mich wieder etwas.  

Dann fuhr ich in meine Wohnung.

Ich rief gleich meine Mutter an, die mir erzählte, dass diese Weiber ihre Sachen alle nachmittags in die Schränke geschmissen hätten. Es wäre ein heilloses Durcheinander. 

Gott sei Dank, hatte sie für ihre Wertsachen ein Bankschliessfach gemietet. Das hatte wir vor dem Umzug  gemacht, als mein Vater das mit den Tussen angekündigt hatte. 

Wir überlegten, was wir machen könnten. Meine Mutter, meinte, die Polizei zu rufen. Aber die Idee verwarfen wir wieder. Es hatte ja so weit alles geklappt und in drei Tagen war der Spuk vorbei. Mein Vater hatte ihr versprochen, den Tag, vor der Übergabe nur mit ihr zu verbringen. Sie liebte meinen Vater ja noch, aber er verletzte sie so, dass es kaum auszuhalten war. Es traf auch mich. 

Am nächsten Morgen kam ich gegen 10.00 Uhr in meinem Elternhaus an. Ich hörte schon auf dem Weg dahin laute Stimmen und Gelächter. Drinnen fand ich meinen Vater und die beiden Weiber in Bademänteln auf der Terasse sitzend vor. Der Tisch brach bald zusammen unter den ganzen Fressalien die darauf standen.

"Komm, frühstücke mit uns", plärrte CeGe.

Ich sagte: "Nein danke, habe ich schon und ich mache jetzt die Küche. Papa, um 14.00 Uhr erwartet uns Mutti". 

"Das schaffen wir doch", rief CeGe. "Wir helfen dir gleich".

Als die in die Küche kamen, war ich schon fast fertig. Ich musste mir beim Aufräumen anhören - die Nachbarn im übrigen auch - dass CeGe die Weinflaschen meines Vaters aus dem Keller entsorgen wollte. Sie meinte, der Wein wäre nicht mehr gut. Ich sagte dazu nichts. Mein Vater hatte sie nicht umsonst so lange gelagert. Sie wollte die Flaschen samt Inhalt in die Glascontainer schmeissen.

"Da wäre doch nichts bei". 

Das mein Vater nichts dagegen sagte, verstand ich nicht. Er hatte viel Geld für den Wein ausgegeben. Bei uns gab es immer einen guten Tropfen. 

Ich packte alles ein für Mutti, was sie mir aufgetragen hatte und wir fuhren tatsächlich pünktlich los - allerdings mit den Weibern auf dem Rücksitz, die auf mich einredeten. Sie wollten am nächsten Tag "mal frei machen" und in die Heide fahren. Auch schon Sachen von meinem Vater mitnehmen. Ich sollte mitkommen. 

Ich sagte: "Nein, ich habe morgen noch zu tun". Der Klabuff mit den Dias usw. musste noch ausgeräumt werden". Außerdem hatte ich wirklich keine Lust mit diesen Tussen einen Tag zu verbringen.

"Ach das kann doch alles auf den Müll", DAS sagte mein Vater.

"Kann Rümpelfritz alles mitnehmen", bestätigte CeGe.

Sie redeten alle drei auf mich ein. Ich sollte mit denen nach Walsrode am nächsten Tag fahren. Was die da mit mir machen wollten?

Ich hatte jedenfalls nicht vor mit denen zu fahren.

Bei meiner Mutter stand der Schrank in der Tat vor der Telefondose und dieses Mal konnte ich das Prollweib CeGe gebrauchen. Mit vereinten Kräften schoben wir den Schrank etwas nach vorne und ich konnte das Telefon einstöpseln. Nur das Kabel hing nun vor dem Schrank. Ideal war das nicht. Meiner Mutter gefiel es auch nicht und ich sagte, Homer würde nächste Woche eine Loch in die Schrankwand bohren.

Aber immerhin funktionierte nun der Notruf und das Telefon bei meiner Mutter.

Ansonsten sah' ich die Bescherung, die in den Schrank geschmissenen Sachen. 

Mit den Küchensachen fingen die Weiber das auch gleich wieder an. Teller, die meinen Mutter immer brauchte, wurden so hoch in die Schränke geräumt, das sie ohne Tritt oder Leiter da gar nicht ran kam.

Ich machte das alles wieder neu. Die Besteckschublade quoll über, weil sie das Silberbesteck da mit rein gepfeffert hatten.

Ich ordnete das auch wieder neu. Es war ohne Worte.

Um 17.00 Uhr wollten die Weiber weg, da sie etwas kochen und dafür wieder einkaufen wollten. Ich fuhr mit, da ich zuhause noch etwas zu tun hatte.

Abends ging ich kurz noch rüber und lud vorsichtshalber die Dias und das Buch meines Urgroßvaters auf meinen Fahrradanhänger. Es war wieder niemand da. Es war leer geworden. Meine Mutter vermisste eine Kiste, wo sie ihre Schals und Mützen drin hatte. Das waren alles edle Teile aus Cashmere-Wolle. Ich suchte danach, aber die Kiste war weg.

Zuhause - wo Homer auf mich wartete - schauten wir den ganzen Abend Dias und stellten zudem fest, dass in dem Buch meines Urgroßvaters die letzten ca. 50 Seiten fehlten. Auf denen ging es laut, der Kapitelangabe, um meinen Vater.

Mein Urgroßvater hatte das Buch nicht mehr veröffentlicht. Der Ordner lag jahrelang in einer Kiste nach seinem Tod, die zuletzt in diesem Klabuff stand. 

Mein Urgroßvater ist 96 geworden. Er schrieb das Buch im Altenheim mit 93 Jahren.

Mein Urgroßvater war auch sonst künstlerisch sehr begabt. Er hatte zwei Buchcover dafür gezeichnet.

Einmal nannte er das Buch "Mein Leben mit den bösen Sieben"

 


 

Und auf dem zweiten Cover nannte er es: "Mein Leben mit der bösen Sieben".

 


 

Mein Urgroßvater hatte in der ersten Version seine Konflikte mit Sieben Menschen in seinem Leben angefangen zu beschreiben und in der zweiten Version bezog er die Sieben auf Datumsangaben, wo die 7 drin vorkam und wo etwas Schlimmes passiert war.

Mir fällt in diesem Zusammenhang auf, dass meine beiden Eltern auch an Tagen gestorben sind, wo die Zahl 7 im Datum war......

Ich habe vor dieses Buch von meinem Urgroßvater zu veröffentlichen. Es ist schade, das die Seiten fehlen. Mutmaßlich standen da Sachen drauf, die die Welt nicht wissen sollte, nach Meinung meiner Eltern. Darum wurden sie vernichtet. 

Ich weiß, dass das Buch mal vollständig war. Da lag es bei meinem Urgroßvater, als er noch lebte. Ich hatte es damals aber nicht gelesen, weil er immer noch etwas verbessern wollte, bevor er es jemanden zum Lesen geben wollte. Es war auch ein Werk von Jahren. 

Homer fand es so spannend, dass er die ganze Nacht darin  las.

Wir hatten sowieso kaum geschlafen in der Nacht.

Um 8.00 Uhr klingelte bei mir das Telefon.

CeGe war dran. Sie bellte: "Bist du fertig? Wir holen dich in 10 Minuten ab".

Ich: "Nein? Ich habe doch gestern gesagt, dass ich nicht mitfahre.

CeGe: "Aber das ist sehr wichtig, dass du mitkommst. Gib' dir einen Ruck".

Ich hatte auf laut gestellt. Homer stand neben mir. Er brüllte dazwischen: "Katrin fährt nirgends mit hin".

CeGe: "Mit DIR rede ich hier nicht". (Sie kannte Homer nicht und duzte ihn munter....)

"Aber ick mit IHNEN", brüllte Homer.

Ich sagte: "Ich komme nicht mit, ich habe noch im Haus zu tun. Im Klabuff oben stehen noch etliche Kisten, die ich durchsehen will".

 CeGe: "DAS ist alles Müll, hat dein Vater gesagt und das wird morgen abgeholt".

Ich: "DAS ist KEIN Müll. Gestern habe ich schon unsere Dias gerettet und das Buch meines Urgroßvaters."

CeGe: "Es ist für "Trulla" sehr wichtig, dass du heute mitkommst, Walter sag' du doch mal was"....rief sie meinen Vater zu. "Ich geb' dir mal deinen Vater".

Er stammelte herum. Ich sollte es mir doch überlegen.

"Ja, kommst du denn auch mit?", fragte ich ihn.

Nein, er hätte heute versprochen den Tag mit meiner Mutter zu verbringen.

Genau, das wusste ich. Sie wollten Essen gehen und einen kleinen Ausflug machen.

"Papa, nein, ich komme nicht mit. Und in den Kisten befinden sich u.a. Fotoalben, Bücher und das ist KEIN Müll".

"Aber was willst du dich damit belasten".

Ich: "Das ist unser Leben gewesen". Ich berichtete ihn, dass ich die Dias schon gerettet hatte und Opas Buch.

"Ja, das musst du wissen", sagte er dann. Ich hörte dass er den beiden Grazien mitteilte: "Katrin kommt nicht mit".

CeGe plärrte noch in den Hörer: "Das wirst du noch bereuen".

Meine Güte dachte ich. Jetzt wurde man bedroht, weil man nicht mit irgendwelchen mir unsympathischen Weibern eine Spritztour machte.

Homer und ich frühstückten danach erst einmal in aller Ruhe und dann ging ich wieder rüber.

Es war still und ich genoss es. Es war mein letzter Tag in meinem Elternhaus. Ich ging in jedes Zimmer und stellte dabei fest, dass die Schlafzimmertür, zugeschlossen war.

Das war mir in dem Moment egal und ich ging an die Arbeit. Ich sortierte alles - fand noch Dinge, die meine Mutter mit Sicherheit haben wollte. Ich war völlig versunken in meine Tätigkeit und merkte gar nicht, dass es schon spät Nachmittags war. Ich hörte, dass meine Eltern gekommen waren.

Beide kamen zu mir nach obe..

"Na, was hast du noch für Schätze gefunden?" fragte meine Mutter. Sie wirkten ausgeglichen und zufrieden. 

Ich zeigte ihnen insbesondere die Fotos.

Und dann sassen wir drei dort auf dem Sofa und schwelgten in Erinnerungen. 

Ich weiss noch die letzen Sonnenstrahlen schienen durch das Dachfenster......und es war das letzte Mal, dass WIR so als Familie zusammen waren.

Mein Vater schaute mich plötzlich an. Ich vergesse das nie. Es war, als wenn ihm in dem Moment etwas bewusst wurde. Sein Gesicht war ganz weich.

"Unsere Kaje", sagte er und lächelte mich liebevoll an. Wir alle drei spürten in dem Moment unsere Verbundenheit und Liebe.

Wie auf einem Foto, das wir in der Kiste gefunden hatten:

 


 

Aber leider wurde diese letzte wunderschöne Stunde mit meinen Eltern jäh durch lautes Gebrüll von der CeGe gestört.

"Wir sind wieder daaaa", tönte es von unten, obwohl das unüberhörbar war.

Mein Vater veränderte sich sofort und lief den Weibern entgegen. Er schien ein schlechtes Gewissen zu haben.

Ich packte meine Sachen zusammen. Auch meine Mutter wollte nun in ihr neues Zuhause. Wir suchten noch einmal erfolglos die Kiste mit den Cashmere-Sachen. Mutmaßlich konnten die Weiber das wohl gebrauchen.

Mein Vater wollte meine Mutter nachhause bringen. Und ich sollte später noch einmal wieder kommen, da ich mit meinem Vater das Übergabeprotokoll für den Vermieter durchgehen wollte.

"Habt ihr das noch nicht gemacht", pöbelte die CeGe.

Ich antwortete nicht und packte weiter. Meine Eltern waren weg.

"Können wir jetzt noch mit dir reden?" frage die Trulla. 

Ich: "Ja, ich komme gleich runter".

"Wir wollten dir sagen," begann die CeGe, "dass dein Vater jetzt NICHT mehr zu deiner Familie gehört, sondern zur Trulla. Das muss klar sein. Erst kommt' die Trulla und dann erst Mal niemand und dann vielleicht ihr". 

Ich starrte sie an. Tickte die noch ganz richtig?

"Wisst ihr", sagte ich. "Wie unsere Familie zueinander steht, das lass mal unsere Sorge sein, da wird sich nichts verändern".

"Doch", sagte die Trulla. "Walter gehört jetzt mir".

"Niemand gehört irgendjemanden", sagte ich.

Ich wollte jetzt auch los und suchte meinen Staubsauger einen Kobold von Vorwerk, den ich meiner Mutter während der Umzugsarbeiten geliehen hatte und den ich jetzt wieder mitnehmen wollte.

"Wo ist überhaupt mein Staubsauger - der Kobold?", fragte ich.

"DEIN Staubsauger?" fragte die Trulla. "Der ist im Schlafzimmer", sagte die CeGe.

Und das Schlafzimmer war ja zugeschlossen gewesen.

"Ja, den will ich jetzt mitnehmen", sagte ich.

"Dein Vater hat gesagt, den Vorwerk-Staubsauger, könnte ich bekommen", sagte die Trulla.

Und CeGe meinte zu mir: "Du kannst wohl den Hals nie voll kriegen".

Ich versuchte sachlich zu bleiben, obwohl....."Moment mal, das ist MEIN Staubsauger aus MEINEM Haushalt, den ich meiner Mutter geliehen habe".

Die Trulla: "Nein, der gehört mir - das hat dein Vater gesagt".

Das war mir zu blöd. Ich griff nach dem Telefon und rief bei meiner Mutter an. Die beiden waren schon dort angekommen. 

Ich schilderte ihnen die Situation.

Meine Mutter schimpfte und sagte mir, ich solle ihr die Trulla mal geben.

Sie erklärte ihr, dass das MEIN Staubsauger wäre.

"Walter hat aber gesagt...."

Mein Vater kam jetzt ans Telefon - die Trulla hatte auf laut gestellt. 

"Das tut mir leid", stammelte er wieder. An mich gewandt: "Kannst du dir nicht einen neuen Staubsauger kaufen?"

Ich konnte meinen Ärger nun nicht mehr verbergen: "NEIN, der Kobold ist noch deutsche Wertarbeit und saugt wie Teufel. Den habe ich mal gekauft und den will ich auch wieder haben".

Mein Vater zu der Trulla: "Du hast es gehört, gib' ihn meiner Tochter bitte."

Die Trulla fing fast an zu heulen. "Aber du hast gesagt...."

Meine Mutter schaltete sich wieder ein: "Du gibst Katrin jetzt sofort ihren Staubsauger und schliesst vorallendingen die Tür von unserem Schlafzimmer auf".

Ich fügte hinzu: "Sonst rufe ich echt die Polizei. Ich habe zuhause alle Rechnungen und Quittungen, die mich als Eigentümerin dieses Staubsaugers ausweisen."

Die Weiber starrten mich an. Und  rückten widerwillig - betont langsam -  meinen Staubsauger raus. Leider war ich in dem Moment nur froh ihn wieder zu haben und habe nicht mehr an das Zubehör gedacht, was die einsackten.

Ich verliess mit meinen Sachen das Haus. 

Unterwegs traf ich die Freundin meiner Eltern von den Zeugen, die mir half alles gut rüber in meine Wohnung zu bekommen. Homer war ja schon wieder bei sich zuhause

Ich war fertig. Und ich musste später nochmal rüber, wegen dem Übergabeprotokoll für den nächsten Tag. Ich hatte 0 Bock. Und diesem Besuch hätte ich mir für meinen Seelenfrieden,  auch ersparen können, wenn ich gewusst hätte wie der ablaufen sollte.     

Ich kam an. Schlich mich fast ins Haus. Ich hatte keine Lust mehr auf diese Weiber. Die sich in der Küche aufhielten, wo das Fenster geöffnet war.

Oben höre ich meinen Vater telefonieren.

Ich lief schnell die Treppen rauf. Mein Vater legte auf, und kam auf mich zu. 

"Na, meine Kaje", sagte er und nahm mich in den Arm. "Was hast du denn für mich".

Wir setzten uns an den Tisch und ich gab ihm das Protokoll, was wir dem Vermieter noch sagen mussten. Zudem legte ich ihm alle Schlüssel hin.

Ich hörte, dass die Weiber die Treppe hochkamen. Sie standen in der Tür.

"Du wolltest doch mit deiner Tochter reden", insistierte die Trulla.

Mein Vater brüllte plötzlich los: "Ja, zum Donnerwetter. Lasst mich jetzt in Ruhe und Du..."jetzt brüllte er mich an - "Kannst das alles wieder mitnehmen, ich unterschreibe hier nichts"...

Er sollte gar nichts unterschreiben.

"Hier die Schlüssel, will ich nicht", er fegte alles vom Tisch.

Die Weiber guckten schadenfroh zu.

Ich verstand überhaupt nichts mehr. Ich versuchte vernünftig mit ihm zu reden.

Die CeGe brüllte mich auch an: "Du hast doch gehört, was Dein Vater gesagt hat. Hau endlich ab und lass uns zufrieden. Hau ab." Damit ging sie bedrohlich auf mich zu.

Ich sah meinen Vater an. 

"Das ist jetzt dein Ernst?" Ich hatte die Schlüssel wieder eingesammelt.

Er sagte nichts und wich meinem Blick aus. Dann nahm er das Protokoll, was er mit mir zusammen erstellt hatte - bzw. er mir per Mail die Order dafür gegeben hatte es so zu erstellen und zerriss es.

"Das brauchen wir nicht".

Jetzt reichte es mir. Ich ging ohne etwas zu sagen, an den Weibern vorbei, die Treppe herunter. Mir liefen die Tränen, das sollten die aber nicht sehen...

"Ja, hau endlich ab", brüllte die CeGe. "Und lass dich hier nie wieder blicken".

Draussen musste ich mich erst einmal auf die nächste Bank setzen. Mein Herz raste. Ich rief Homer an.

Er hörte sich das an und sagte: "Weisst du was, pack deine Sachen und komm' zu mir. Ich habe sowieso schon so was geahnt und habe Buletten gemacht. Mein armer Mausebär. Und morgen lass die das machen. Die Schlüssel kannst du dem Tsunami (dem Vermieter) immer noch geben".

Das tat ich dann auch genauso. Was hatte ich es damals gut, nicht allein zu sein.

Meine Mutter rief ich noch an und schilderte ihr die Szene.

Auch sie war entsetzt und sagte, dass sie Ähnliches mit den Weibern erlebt hatte, als sie am ersten Tag allein bei ihr waren.

"Dein Vater wird es noch bereuen, auf was er sich da eingelassen hat",  sagte sie. "Das wird niemals gut gehen". 

Womit sie recht hatte.

Die Hausübergabe an den Vermieter Herrn Tsunami fand dann ohne meine Mutter oder mich statt.........und dabei und drum herum passierte noch einiges...das mutmaßlich auch mit dem Tod meines Partners zu tun haben könnte....immerhin wohnten er und der Tsunami recht nah beieinander......worüber ich im nächsten Beitrag berichten werde..... 

 

    

"Die halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge!"

Quentin Average in "Die Sünden von Natchez" von Greg Illes 

 


  

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Mein Mausebär und ich...der Anfang

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