Undine

Der Name "Undine" wurde in unserer Partnerschaft oft erwähnt.

Wenn ich meinen Liebsten fragte, wie ich mich in irgendeinem Spiel oder Spieler- Forum nennen sollte, so sagte, mein Partner "Undine". Oder wenn wir an Gewässer kamen, so erzählte er immer etwas von Undine und dem Wassergeist oder dem Fluch und brachte das mit mir in Verbindung..

In der germanischen Mythologie, wird erzählt, dass Undine eine Frau war, die von einem Wassergeist gefangen gehalten und verflucht wurde. Undine wurde ihrer Seele beraubt.

Der Fluch konnte aufgelöst werden, wenn ein Mensch, Undine liebte und bei ihr blieb.

Allerdings, sollte dieser Mensch ihr je untreu werden, dann würde er sterben und sie musste ins Wasser zurück. Das ist dann in der Sage auch passiert.

Untreue....

war in unserer Partnerschaft kein Thema. Eifersucht schon.

Natürlich habe ich vor zwei Jahren alles genau untersucht, ob vielleicht eine andere Frau oder Mann, irgendwie etwas mit seinem Tod zu tun gehabt haben könnte. Aber ich habe, wie erwartet, nichts gefunden.

Ein paar Pornos - hochgeladen um 2004 - also, sogar bevor wir zusammen kamen.

Da war sonst nichts.

Manchmal stelle ich mir heute vor, wie es JETZT für mich wäre, wenn mein Partner nicht tot wäre, sondern mich nur mit einer anderen Partnerin oder Partner ausgetauscht hätte.

Das Gefühl, ist nicht besser oder wäre leichter zu ertragen. Es fühlt sich nur lebendiger an - für mich. Ich wüsste dann eher, was ich machen könnte.

So, fühlt es sich wie ein dumpfer Schmerz an, der immer wieder aufflammt. Dazu kommt die Unsicherheit, die mir Angst macht. Die Gewissheit, dass er nicht einfach so verschwunden wäre.

Obwohl ich mir das oft in allen Varianten vorstelle - und diese Verletzung für mich erfühle, die das bedeuten würde - ohne einen Abschiedsbrief oder Erklärung weg zu gehen.

Es ist ihm nicht zuzutrauen. Das macht es so schwierig. Ich komme aus diesem Gefühl der Verzweifelung immer wieder heraus, wenn ich nur einen Film von uns ansehe, oder an ihn denke, seine Stimme höre. Dann weiß ich genau, dass das so nicht gewesen sein kann.

Die Vorstellung, dass er umgebracht wurde, fühlt sich anders an. Da fühle ich Entsetzen und auch Wut und starken Schmerz. Dazu völlige Hilflosigkeit, weil nicht so ermittelt wurde, wie es richtig gewesen wäre. Das meine Aussage niemanden interessiert hat.

Ich frage mich, was wäre gewesen, wenn ich nicht den Rettungswagen an dem Vormittag gerufen hätte und wenn ich zu ihm gefahren wäre und ihn tot mit dem Kabelbinder um den Hals gefunden hätte?

Was wäre dann passiert? Wäre ich dann tatverdächtig gewesen? Wäre dann eher von Totschlag ausgegangen worden? Wäre dann ermittelt worden?

So, konnte ich nicht die Mörderin gewesen sein, da ich bei mir zuhause war, zum Tatzeitpunkt. Wie wäre das gewesen, für mich?

Ihn zuerst zu finden, so....ohne oder mit Abschiedsbrief? Denn, der Abschiedsbrief könnte mir ja mutmaßlich vorenthalten worden sein. Die Grausamkeit der Justiz kennt da wohl keine Grenzen...

Aber zurück zum Fluch der Undine.......

Ja, es gibt viele Kinderfotos von mir, wo ich irgendwie im Wasser bin........

DAS ist meinem Partner sofort aufgefallen.

Aber er hatte, auch bevor er diese Fotos von mir sah, oft etwas von Undine gesagt.

Er hat mich so gesehen.

Was bedeuten würde - im mystischen Sinne - dass er untreu war und deswegen sterben musste? (Und ich müsste zurück "ins Wasser").

Dass mein Partner mich beseelt hat, ist nicht zu bestreiten. Vorher war ich sehr rational. Und dass ich mich jetzt vollkommen leer fühle, ohne ihn, ist auch eine Tatsache.

Aber, war er untreu?

Nein, das war von vorn herein klar, dass das bei uns NIE so sein würde. Da, bin ich mir sehr sicher. Das hat er nicht gemacht.

Und ich? Es gab die Situation mit dem Senegalesen - dem Nachbarn unter mir (der Bericht kommt noch).

Aber da war ihm ganz klar, dass ich den von Anfang an nicht mochte, auch wenn der sich um mich bemühte.

Ich gebe zu, damals dachte ich manchmal, dass wird vielleicht das letzte Mal sein, dass ein Mann sich so um mich bemüht, wie dieser Mensch aus Afrika. Aber ich war NIE in Versuchung, weil er vom Charakter und Geisteshaltung, her ein Mann war, der mir unsympathisch war.

Das wusste meine Partner.

Aber eifersüchtig waren wir beide.

Nie so richtig böse - eher neckisch - aber nicht ganz ohne Ernst.

Und mit meinem Bruder, machte mein Partner auch so "Männersprüche"...wo ich dann auch später nachfragte...aber nicht ganz ernst.

Manchmal stelle ich mir heute auch vor, wie es gewesen wäre, wenn mein Partner sich einfach so, ohne einen anderen Partner am Horizont, von mir getrennt hätte, einfach, weil er mich nicht mehr lieben würde und ich ihm nur noch auf die Nerven gehen würde.

Auch das ist sehr schwer nachzufühlen.

Weil, das völlig absurd wäre, so wie wir miteinander umgegangen sind.

Und wenn wir uns mal auf den Geist gegangen sind,hatten wir die Einrichtung von bewussten "Alleinetagen". Das sagten wir dem anderen und das war ok. Das brauchten wir beide ab und zu.

Deswegen war niemand verletzt.

Das hätten wir auch gemacht, wenn wir zusammen gewohnt hätten. Darum wäre es auch wichtig gewesen, eine große Wohnung zu haben, wo jeder seinen Bereich gehabt hätte.

Da haben wir sogar drüber gescherzt, als wir uns einen Baum im Friedwald aussuchen wollten, ob wir beide einen Baum wollten.....

Nun, wird unser "Wurzelwerk" niemals "rappeln"...aufgrund der Grausamkeit des System, in dem wir leben und leben und noch leben müssen.......und es gibt nur noch "Alleinetage".....

Die Ostertage 2023 waren nicht als "Alleinetage" geplant gewesen.

Ein an sich, sehr starkes Indiz dafür, dass mein Partner sich an diesem Tag nicht selbst umgebracht hat.

Undine..... es gibt im medizinischen Bereich auch das "Undine-Syndrom", eine Erkrankung, wo im Schlaf der Atem versagt.. benannt nach der romantischen Vorstellung, dass Undine dem Mann den Atem nehmen kann, wenn er sie betrügt.

"Die halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge!"

Quentin Average in "Die Sünden von Natchez" von Greg Illes

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Unsere LEBENS- und Liebes-Geschichte in Bildern und Filmen findet Ihr im You-Tube-Kanal, meines Partners, den ich nach seinem Willen weiter gestalten werde:

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