Das Grab meiner Großmutter
Ich hatte diesen Blog mit Aufarbeitung des Todes meines Partners, angefangen beim Tod meiner Mutter im März 2019.
In diesem Zusammenhang fiel mir ein Vorfall ein, der sich im Mai 2019 ereignete und der auch möglicherweise eine Relevanz hat.
Meine Mutter sagte im Februar 2019 - also 1 Monat vor ihrem Tod - öfters, dass ihre Mutter gestorben wäre und wir uns um die Beerdigung kümmern sollten. Wir wussten nicht richtig, was wir mit der Aussage anfangen sollten.
Meine Mutter hatte Durchblutungsstörungen und an manchen Tagen, war sie etwas durcheinander.
Sie sagte auch öfters, dass sie eine Hütte im Wald sehen würde, an einem Bach, wunderschön. Da sah sie sich mit all' ihren verstorbenen Liebsten. Meinem Vater, ihre Eltern - Großeltern. Sie würde dort auf UNS - damit meinte sie meinen Bruder, mich und auch meinen Partner, so wie ihren damaligen Lebensgefährten - warten. Sie würde sich schon so darauf freuen. Das erzählte sie nicht nur einmal in ihren letzten Jahren.
Ich hörte diese Geschichte gern und manchmal fragte ich auch danach.
Ihre Mutter, meine Großmutter, war schon 10 Jahre vorher gestorben. Es war ein tragischer Tod, der, mutmaßlich nicht natürlich war.
Meine Großmutter war eine sanfter, aber trotzdem durchsetzungsfähiger Mensch mit einem starken Willen. Sie zog, das was ihr wichtig war nicht laut durch, sondern still und geduldig.
Sie war nach dem ersten Weltkrieg aus Pommern nach Berlin mit ihren zwei Schwestern geflohen. Ihre Eltern hatten eine Schneiderei und waren im Krieg gestorben, ebenso ihr einziger Bruder.
Eine Schwester blieb in Berlin und heiratete. Zudem eröffnete sie ebenfalls eine Schneiderei. Meine Großmutter, ihre Schwester und auch meine Mutter hatten immer den edelsten Zwirn an. Exclusive Kleider nur für sie geschneidert. Sogar während des zweiten Weltkrieges.
Als ich in das Alter kam, war meine Großtante leider schon in Rente. Und ich war ja leider auch Generation "Jeans"....Das Talent zum Schneidern habe ich nicht geerbt. Da fehlt mir die Geduld.
Meine Großmutter und die andere Schwester heirateten. Meine Großmutter schlug es nach Hannover und die andere Schwester nach Lingen.
Die Eltern meines Großvaters - meine Urgroßeltern - hatten eine gutgehende Tischlerei. Mein Großvater arbeitete im elterlichen Betrieb.
Sie waren nicht einverstanden mit der Wahl ihres Sohnes und stellten sich quer, als er meinen Großmutter heiraten wollte.
Der Streit ging so weit, dass mein Großvater aus dem Betrieb entlassen wurde und er sich woanders eine Stelle als Tischler suchte. (Manchmal ähneln sich die Geschichten......in unserer Familie - aber das beschreibe ich in meinem grade in Arbeit befindenden Buch: "Ronnenberg - eine Abrechnung".)
Kurz nachdem meine Großmutter meine Mutter auf die Welt gebracht hatte, begann der 2. Weltkrieg und mein Großvater musste als Soldat an die Front. Er war zweimal im Heimaturlaub ein paar Wochen - habe ich recherchiert - mehr hatte meine Mutter und er nicht von einander kennen gelernt.
Mein Großvater war sehr belesen und schrieb - wie auch mein Urgroßvater und ich auch - sehr gern und viel. Ich habe hier noch einen Stapel seiner sehnsuchtsvollen Briefe an meine Großmutter.
Bei dem Russlandeinsatz kamen plötzlich keine Briefe mehr von ihm. Im letzten Brief hatte er noch um warme Kleidung, Mützen, Schals und Unterhosen gebeten. Und dann kam nichts mehr. Er war bei Stalingrad und ab da ist er vermisst. Er muss bei den Soldaten gewesen sein, die erfroren sind und da gelassen wurden, während wenige fliehen konnten.
Meine Urgroßeltern hatten sich, nachdem meine Mutter geboren war, wieder mit ihrem Sohn versöhnt - bevor er in den Krieg zog und sie kümmerten sich, um meine Großmutter und meine Mutter. Mein Urgroßvater musste nicht wieder an die Front.
Aber die Tischlerei und die dazugehörige Wohnung, wo auch meine Großmutter mit meiner Mutter, lebte, wurde durch Bomben zerstört. So stand die kleine Familie dann obdachlos auf der Strasse, durch diesen sinnlosen Krieg.
Die Mutter meines Urgroßvaters lebte noch. Sie hatte ein Haus in Baddekenstedt bei Hildesheim. Das Haus, wo mein Urgroßvater aufgewachsen war. Diese Ururgroßmutter von mir nahm sie bei sich auf.
Sie war eine sehr autoritäre Person und ein absoluter "Cleanie". Sie wurde im Dorf deswegen die "blanke Minna" genannt. Es dürfte nirgends ein Staubkorn liegen und alles war absolut ordentlich.
So ist meine Mutter aufgewachsen und das hat sie auch verinnerlicht oder geerbt.
Für meine Großmutter war es hart. Sie musste in einer Fabrik arbeiten, die Muntion herstellte und sie vermisste ihren Mann sehr. Sie war zwar zäh, aber nicht so hart vom Gemüt her, wie meine Ururgroßmutter und auch meine Urgroßmutter. Diese beiden Frauen kamen nur schwer miteinander aus. Denn mein Urgroßvater hatte eine ähnliche Frau geheiratet, wie es seine Mutter war. Es ging oft hoch her.
Trotzdem rauften sie sich wohl alle zusammen. Mein Urgroßvater bekam einen Job bei der Musterungsbehörde und auf dem Land ging es ihnen nicht schlecht - zumindest was das Essen anging.
Allerdings war vieles traumatisch. Denn meine Großmutter und Mutter mussten jeden Tag mit dem Zug nach Hildesheim, zur Arbeit und Schule fahren und es war nie sicher, ob sie abends wieder heim kamen. Oft gab' es Bombenalarme und es gab' viel Angst auf allen Seiten.
Noch während des Krieges, bemühte sich meine Großmutter darum eine Wohnung in Hildesheim zu bekommen. Sie schaffte das auch. In die Marienburger Str. Dort zog sie mit meiner Mutter hin. Sie arbeitete bei Blaupunkt bis zu ihrer Rente.
Die Wohnung in der Marienburger Str. war auch ein Teil meiner Heimat, denn ich war sehr oft bei meiner Großmutter, als Kind.
Meine Mutter machte nach dem Krieg eine Ausbildung als Buchhalterin und legte eine steile Karriere hin. Sie konnte immer schon gut mit Zahlen. Manchmal glaube ich, meine Mutter war auch Aspergerin. Meine Mutter war sehr autoritär. Sie wurde schon bald nach ihrer Lehre Abteilungsleiterin in der Firma, wo sie arbeitete. Sie führte dort ein eisernes Regiment.
In der Zeit lernte sie meinen Vater kennen. Beide arbeiteten damals schon in Hannover, aber wohnten noch in Hildesheim bei ihren Eltern.
Sie heirateten und als ich geboren wurde, hatten meine Eltern, sich das zwar gewünscht, aber meine Mutter liebte auch ihren Beruf sehr.
So kam es, dass meine Großmutter meine erste Bezugsperson wurde, da ich von klein an sehr viel bei ihr war. Entsprechend eng war auch immer unsere Verbindung.
Meine Mutter war manchmal etwas eifersüchtig und als mein Bruder zur Welt kam, gab sie ihren Job auf und war jahrelang Hausfrau und Mutter.
Erst als wir so 14 waren, machte meine Mutter eine Ausbildung als Heilpraktikerin, worin sie auch sehr erfolgreich war.
Trotzdem blieb es eine Selbstverständlichkeit, dass ich alle meine Ferien als Kind und auch Teenager, wenn wir nicht an die Ostsee fuhren, wo meine Oma aber auch oft mit von der Partie war, bei meiner Großmutter in Hildesheim verbrachte.
Als meine Großmutter Anfang der 90er mit 70 gebrechlicher wurde und wegen zwei Stürzen im Krankenhaus war, suchten meine Eltern ihr eine ziemlich schöne Wohnung in Hannover in ihrer Nähe.
Meine Großmutter stimmte zwar zu, aber sie hatte doch Hildesheim immer vermisst. Sie hatte ein paar Freundinnen dort, die aber in der Zwischenzeit auch schon alt waren und teilweise schon im Heim waren.
In ein Heim wollte meine Großmutter niemals.
Heute bereue ich es sehr, dass sie ich sie nicht öfters besucht habe, wo sie doch nicht mehr weit weg wohnte. Ich war zwar oft bei ihr, aber ich weiß, dass sie es noch öfters hätte haben wollen.
Manchmal rief sie an und sagte, dass sie einen Kuchen gebacken hatte - das hiess, "komm' bitte vorbei", was ich meistens auch tat - manchmal aber auch nicht.
Mit 80 kamen bescheuerte Ärzte auf Idee meiner Oma noch die Gebärmutter heraus zu opierieren. Ich verstehe bis heute nicht, dass meine Mutter das nicht verhindert hat.
Ja, und danach ging es bergab. Meine Großmutter hörte auf zu essen. Oder aß nur noch ganz wenig. Ich kam Weihnachten auf den Grund, warum. Sie hatte sich geweigert mit der Familie zu feiern und wenn meine Großmutter etwas nicht wollte, dann tat sie es nicht.
Mein Mutter hatte alles versucht, aber das war auch die Zeit, als meine Schwägerin meinen Neffen zur Welt gebracht hatte und bei meiner Mutter sich ihr ganzes Leben um dieses Kind drehte.
Bei meiner Großmutter war folgender Fall eingetreten, der jede Frau treffen kann - insbesondere Ältere, aber auch Jüngere, die sich überreden lassen, einfach mal so ihre Gebärmutter entfernen zu lassen. Alles andere rutscht nach unten - der Darm, die Blase.... Ja, und das hat zur Folge, dass die Frauen entweder inkontinent werden, oder aber Probleme bei der Absetzung der Ausscheidungen bekommen in den meisten Fällen.
Kann Männern übrigens auch passieren nach einer Prostata-OP.
Bei meiner Großmutter ist das erstere eingetreten und deswegen traute sie sich nichts mehr zu essen und auch nicht mehr aus dem Haus.
Bevor ich noch Lösungen finden konnte, kam meine Großmutter wieder, veranlasst durch meine Mutter, wegen Unterernährung ins Krankenhaus. Dort bekam sie eine Magensonde.
Als ich sie besuchte, sagte sie mir, sie will diese Sonde nicht und hatte sie sich auch schon ein paar Mal selbst entfernt. Und sie will wieder nachhause. Meine Mutter hätte ihr was zum unterschreiben gegeben und sie hatte Angst in ein Heim zu kommen.
Ich stellte meine Mutter zur Rede. Sie hatte in der Tat für meine Großmutter einen Heimplatz - in einem MEHRBETTZIMMER - besorgt, wo sie erst einmal in Kurzzeitpflege sollte.
Ich sagte, das könnte sie nicht machen, gegen den Willen meiner Großmutter. Aber meine Mutter hatte Vollmachten und hatte große Angst davor ihre Mutter pflegen zu müssen.
Ich sagte, dass ich das machen würde. Ich wollte mich um meine Großmutter kümmern.
Nein, das wollte meine Mutter nicht oder traute es mir nicht zu. Es gab harte Auseinandersetzungen. Denn meine Mutter wollte meine Großmutter gleich nach dem Krankenhaus in das Heim bringen lassen, ohne dass sie nochmal in ihre Wohnung zurück sollte.
Ich fand das so hart und kam nicht gegen meine Mutter an. Ich versprach meiner Oma zu machen, was möglich wäre. Hatte schon Pläne sie heimlich aus dem Krankenhaus zu holen. Sie wollte auf jeden Fall wieder in ihre Wohnung.
Dann bekam sie eine Lungenentzündung und kam weiter von Hannover entfernt in eine Reha-Einrichtung - vom Feinsten, um sich zu erholen.
Der Heimplatz war aber immer noch vorhanden und meine Mutter zog es brutal durch, nach ihrer Kur, kam meine Großmutter sofort in das Heim.
Sie war dort nicht einmal eine Nacht. Am morgen ihrer ersten Nacht, wurde sie tot im Bad gefunden.
Ich habe sie nicht mehr gesehen, nach ihrer Kur. Wir hatten zwar telefoniert und es ging ihr dort nicht schlecht, aber sie wollte danach nachhause.
Es wurde nie offen über die Todesursache gesprochen. Obwohl meine Mutter und ich beim aufräumen ihrer Wohnung, so ziemlich in jeder Handtasche und jedem Koffer, wie auch in ihrer Toilettentasche, die sie im Heim mit im Bad hatte, schachtelweise Rohypnol fanden.
Sie wird sich in der Nacht in dem Heim mutmaßlich suizidiert haben. Weil in ein Heim - dann noch nicht mal in einem Einzelzimmer - zu landen, war für sie der totale Horror und das Schlimmste, was man ihr antun konnte.
Genau, wie für mich. Nur, heute wird Rohypnol nicht mehr verschrieben. Meine Oma hatte die gesammelt, die hat die nie genommen - für den Ernstfall. Damals müssen die auch noch so wirksam gewesen sein, dass man sich mit einer höheren Dosis umbringen konnte.
Es war schlimm und es hat länger gedauert, bis ich wieder mit meiner Mutter normal umgehen konnte. Es gab manches böse Wort. Meine Mutter, sagte damals, sie und mein Vater würden sich frühzeitig um einen Heimplatz kümmern, sie fänden das nicht schlimm.
Natürlich dachten sie dann an so ein Heim, wie es sich mein Urgroßvater, als er allein war, ausgesucht hatte - ein Appartment in der besten Wohngegend Hannovers - mein Urgroßvater ist mit 90 noch Rad in der Eilenriede (ein Wald in Hannover) gefahren - hatte eine eigene Küche und die Möglichkeit echt gutes Essen in einem Speisesaal zu essen...
Das war was anderes, als das, was meine Oma sich hätte leisten können.
Meine Mutter ist seinerzeit auch sehr optimistisch in ein Heim gezogen. Sie wollte nicht allein im betreutem Wohnen leben, obwohl sie dort eine wirklich schöne Wohnung hatte. Nein, sie wollte ins Heim.
Für mich war das immer belastend - auch für meinen Partner. Ich glaube, es wäre uns besser mit der Situation gegangen, wenn wir sie gepflegt hätten. Aber meine Mutter wollte ins Heim - im Gegensatz zu meiner Großmutter - und meine Mutter war ja auch verliebt und hat sich vieles "schön geredet". Das konnte sie gut.
Natürlich habe ich ihren Willen respektiert, egal, wie beschissen ich das Heim fand und wie sehr es mich der Gedanke gegruselt und getriggert hat, jemals - auch wenn es schon ein gehobenes Heim war - in so was zu landen. Meinen Partner ging es genauso. Er vermied es dort rein zu gehen. Meistens fuhren wir mit meiner Mutter und ihrem Partner, wo immer sie hin wollten, durch die Gegend.
Aber wieder zu meiner Großmutter - sie bekam ein richtiges Grab. Immerhin wurde in der Hinsicht ihrem Willen entsprochen, denn sie wollte nicht verbrannt werden. Es war ein richtig großes Grab mit einem liegenden Stein:
Der Friedhof war von mir aus immer mit dem Rad erreichbar - egal, wo ich wohnte. Ich war oft dort. Es stand eine Bank vor dem Grab, da habe ich stundenlang gesessen und mit meiner Großmutter Zwiesprache gehalten.
Es war ein Ort, wo ich Trost fand, wenn irgendwas passiert war.
Auch mein Partner fuhr gern mit mir dort hin. Dann sassen wir gemeinsam auf der Bank und erzählten Oma alles was so gelaufen ist.
Wir pflegten den Stein - denn auf einem liegenden Stein bildet sich mit der Zeit Moos. So, wie meine Großmutter es gern gehabt hätte. Es war ein großer Rhododendron gepflanzt in der Mitte des Steines in einem Pflanzloch, der jedes Jahr prachtvoll blühte. Da kümmerten wir uns drum. Im November gab es Kerzen. Und um Weihnachten Tannenzweige.
Das zeigt auch wie wichtig so ein eine Gedenkstätte in Form eines Grabes ist. Das Recht darauf müsste jeder Mensch haben und seine Verbliebenen. Es ist auch völlig uneinsehbar, warum das so teuer ist. Warum sich da wieder Leute unberechtigt dran bereichern am Tod.
Als meine Mutter im März 2019 starb und wir ihre Beerdigung gemäß ihrem Wunsch in einem Friedwald unter einem Strauch in der Nähe meines Vaters zu liegen, ausgeführt hatten, wollten wir im April 2019 wieder einmal zum Grab meiner Oma fahren und ihr alles erzählen.
Aber wir fanden ihr Grab nicht mehr. Wir irrten auf dem Friedhof herum, aber es war weg.
Als wir einen Typen fragten, der in so einem Häuschen vor dem Friedhof sass, schaute er in die Akten und teilte uns mit, dass das Grab platt gemacht worden ist. Dass der Vertrag nicht mehr verlängert worden wäre.
Ich sagte, dass wir nie so eine Post bekommen hätten. Er sagte, es wäre an meine Mutter geschickt worden und zwar schon 2017. Sie hätte zwei Jahre Zeit gehabt, den Vertrag zu verlängern. Aber er war schon 2018 abgelaufen - da war das Grab noch da gewesen, da waren wir dort.
Ich hatte einen Nachsendeantrag an meine Adresse gestellt, davor ging die Post meiner Mutter ans Heim und oft fehlten wichtige Sachen. Das muss in der Zeit gewesen sein. Entweder haben, die ihr das wieder nicht gegeben oder sie hat es damals als unwichtig angesehen und weg geschmissen.
Ich weiß es nicht. Aber sie hat sich offensichtlich im Februar 2019 daran erinnert und es war nichts "jenseits Mystisches" was sie dort erwähnt hatte. Sie meinte, der Vertrag von Omas Grab müsste verlängert werden, mit dem was sie sagte, dass wir uns um die Beerdigung ihrer Mutter kümmern müssten.
Darüber, dass dieses Grab einfach weg war - meine Oma einfach weg - war ich eine lange Zeit untröstlich. Ich weiß noch, dass ich tagelang ständig geweint habe, so habe ich nicht beim Tod meines Vaters und auch meiner Mutter nicht getrauert.
Mein Partner kannte mich so nicht. Er hat sich sehr um mich gekümmert. Hat öfters als sonst bei mir übernachtet, weil er sich Sorgen gemacht hatte. Irgendwann war auch er richtig traurig und wir weinten gemeinsam.
Aber damals sagte er mir, dass er IMMER für mich da wäre und seine Wohnung doch jetzt mein Zufluchtsort wäre, wo ich geborgen bin.
Ja, das war auch so.
Denn er hatte fast alle Möbel von meiner Großmutter bekommen.
Das Meisterstück - einen Sekretär - meines Großvaters - den Kirschholztisch und mein Partner hatte in seiner Wohnung eine ähnliche kuschlige Atmossphäre wie es bei meiner Großmutter war.
Beides Krebse im Horoskop. Beide sehr fürsorglich. Für die Geschichte meiner Großmutter hatte sich mein Partner sehr interessiert. Auch nach Hildesheim zu den Orten meiner Kindheit sind wir oft gefahren...
Alles hat etwas miteinander zu tun, denke ich oft.....die Menschen, die mir viel bedeutet haben, die da waren - mit denen ich eng verbunden war und immer noch bin.
Die Möbel musste ich alle in der Wohnung lassen, nach dem Tod meines Partners. Obwohl es eigentlich meine waren - aus MEINER Familie. Aber auch hier, habe ich Fehler gemacht.
Denn im Prinzip wäre es egal gewesen. Hätte ich das Erbe angenommen - und? Dann hätte ich jetzt Schulden - und? Hätte ich eh' NIE bezahlt in meinem Alter und diesen Zeiten - aber die Möbel hätte ich retten können - wenn ich auch nicht gewusst hätte, wohin........ und die Kosten für die Renovierung der Wohnung hätte ich aufgedrückt bekommen, aber na und? Wäre doch jetzt eh' egal gewesen.
Zumindest hätten sie mir dann meinen toten Partner nicht weg nehmen können und die Sozialbestattung wäre absolut wasserdicht gewesen, da ich beerdigungsberechtigt gewesen wäre 100 %. Das wäre nicht anzuzweifeln gewesen.
Aber ich war doof und habe diesem System noch minimal vertraut, dass sie ihn nicht anonym in ein Massengrab schütten werden. Aber sie haben es getan, ohne die geringste Rücksicht auf die Menschenwürde - auf mich meinen Schmerz - und den Wünschen meines Partners....ich wurde total viktimisiert
Heute denke ich sogar, ich hätte auch das Erbe meines Vaters annehmen sollen, nur um die alle zu ärgern.....und.. hätte ich halt mit 60 1 Millionen Schulden gehabt, und??
Das Leben ist nicht endlich.....man denkt immer an Sicherheit, darum, ins Jenseits kann man nix Materielles mehr mitnehmen - auch keine Schulden. Und besser oder schlechter gelebt, hätte ich damit nicht, vorallendingen mit diesen Zukunftsaussichten ohne meinem Partner, der mutmaßlich irgendwie zu Tode gekommen ist......
Hier noch ein You Tube Film von einem Ausflug nach Hildesheim mit meinem Partner:
"Die halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge!"
Quentin Average in "Die Sünden von Natchez" von Greg Illes
Copyright © Maria
Skorpin (E-Mail: Maria.Skorpin@5x2.de)
Alle
Inhalte dieser Webseite, insbesondere Texte , Fotografien und Filme
sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der
engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne ausdrückliche
schriftliche Zustimmung nicht gestattet.
Unsere LEBENS- und Liebes-Geschichte in Bildern und Filmen findet Ihr im You-Tube-Kanal, meines Partners, den ich nach seinem Willen weiter gestalten werde:
Mein Mausebär und ich...der Anfang
2018 - Benthe - Sealife - Zuhause
2018 - Autofahrt durch Hannover
2018 - Balkonien - Im Bärlauchwald - Geburtstagsfeier - Kalle Pe
Kommentare
Kommentar veröffentlichen