Sexualität


  

Da Sexualität, möglicherweise im weitesten Sinne, auch eine Rolle spielt, um einen Gesamteindruck der Situation zu bekommen, möchte ich dem Thema hier auch einen Platz geben.

Wenn ein Mann eine Frau mit meiner Vergangenheit kennen lernt, dann erwartet er in der Regel, im Bett einen "doppelten Rittberger".

So, auch mein Partner. Ich kann "doppelte Rittberger". Und so verliebt, wie ich vor 16 Jahren und auch bis zum Schluss in meinen Partner war, erlebte er  "mehrfachere Rittberger" mit mir.

Ich liebte es in jeder Lebenslage, wenn mein Partner glücklich war. Wenn er lachte, wenn er mein Essen genossen hat und wenn er sexuell völlig weg war und hinterher strahlte...

Allerdings behielt ich selbst dabei ein Stück weit meine Kontrolle.

Nach ein paar Monaten, wo wir schon im selben Ort wohnten und eine feste Beziehung hatten, kam es zu einer Irritation. Denn mein Partner teilte mir mit, dass er es sich wünschen würde, dass "er mich auch einmal total besitzen könnte" sexuell. 

Er machte keinen Druck. Er wünschte es sich nur.

Trotzdem war ich erst ein bisschen beleidigt und dachte, ich wäre nicht gut genug gewesen.

Aber wir redeten immer über alles. Er erklärte mir, dass er das Gefühl hatte, ich würde ihm nicht ganz vertrauen. Das könnte ich aber, denn er würde bis in alle Ewigkeit bei mir bleiben.

Das sagen Männer ja oft in sexuellen Situationen.

Allerdings mein Partner meinte das ganz ernst. Ich spürte ja auch, dass er mich liebte. Das merkt frau ja.

Also, gab' ich mir Mühe. 

Nur, "Mühe geben" ist bei dem Thema kontrainduziert.   

Mein Partner tat alles dafür, dass ich ihm in jeder Lebenslage vertraute. Wir machten  so "Fallspiele". Wo man sich nach hinten fallen lässt und der andere fängt einen auf. Damit der Körper das auch kapiert.

Ja, und eines Tages fickten wir nicht mehr nur unsere Körper, sondern unsere Seelen waren vereint. 

Das war für uns beide so ein Flash, dass wir uns hinterher in den Armen lagen und heulten.

Mein Partner sagte damals zu mir, als er wieder sprechen konnte: "Jetzt gehörst du für immer mir"....und kurz danach: " Und ich Dir".

Das drückte das Gefühl aus, was auch ich hatte.

Es liest sich jetzt vielleicht wie so ein guter oder schlechter Liebesroman. Aber die zahlreichen Autoren, die das schrieben und schreiben -  müssen das ja auch erlebt haben, sonst  könnten sie es so nicht beschreiben.

Totale Verschmelzung - alles vergessen um einen herum - nur noch den anderen spüren...

Wir hatten das beide noch nicht so erlebt und die Konsequenz war, dass wir regelrecht süchtig nach uns waren. Sexsüchtig ...oder Verschmelzungssüchtig...

Irgendwann nach so einem Akt der gegenseitigen Hingabe, stellten wir fest, dass unserer beider Wohnungen chaotisch aussahen - der Abwasch von Wochen in den Spülen stand - wir uns nur noch ständig Pizza bestellten und wir beide unsere alltäglichen Notwendigkeiten total vernachlässigt hatte. 

Denn auch nach einem Zusammensein, widmeten wir uns nicht den alltäglichen Verrichtungen, sondern ruhten uns erst einmal aus.

Da mussten wir was dran ändern, da waren wir uns einig. 

Nach Asperger-Art - feste Termine dafür zu machen, das funktioniert beim Sex eher nicht, das war uns klar. Aber wir fanden nach und nach Lösungen. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen...so ungefähr, kriegten wir es dann hin.

Die Konsequenz von diesem Arrangement war, dass zwischen uns immer so ein "erotisches Flirren" war. So eine Energie. Die wir aber auch für andere Dinge nutzen konnten. Aber kaum waren wir zusammen, baute es sich langsam immer wieder auf.

Das gab' uns beide viel Lebenskraft. Wir freuten uns aufeinander....und auch wenn wir zusammen irgendwelche Aufgaben erledigten, war dieses "geile Umfeld" zwischen uns. 

 

 


 

 

Auch wenn SM und Fetische wenig, bis kaum mehr eine Rolle, nach unserem ersten "Verschmelzungs-Flash" gespielt haben, möchte ich auf das Buch meines Partners - 2011 veröffentlicht - aber zwischen 2004 und 2007 geschrieben - hinweisen: 

 

Schmerzdame 

 


 

Bei einem Wettbewerb, wo mein Partner Geschichten aus diesem Buch, veröffentlicht hatte, haben wir uns einmal kennen gelernt.  

Das war nicht alles "Mindfuck" - wobei meines Partners Phantasien in allen Lebenslagen - nicht nur in der Horizontalen - grenzenlos war.   

Am 07. April 2023 - am Karfreitag - waren wir das letzte Mal in diesem Leben, auf dieser Welt, körperlich verschmolzen. Und ich frage mich heute, war das, ein bewusstes Finale? 

Aber es war nicht anders als in den letzten 16 Jahren. Intensiv - leidenschaftlich -  symbiotisch...

Nur ich erinnere mich, hinterher sagte mein Partner zu mir: "Wenn du nicht mehr leben würdest, dann würde ich auch gehen. Ohne dich würde ich hier nicht mehr sein wollen."  

Ich fragte noch neckend: "Wegen dem Sex?"

Aber er sagte ganz ernst: "Nein, wegen allem. Allein könnte ich hier nicht leben".

Danach kam das Gespräch wieder auf die Sorgen, die er sich um mich machte, wegen eines Nachbarn in meinem Haus, der mich mit Mord bedroht hatte. Und wir sprachen über Lösungen. 

Einerseits wollte er, dass ich am liebsten zu ihm ziehen würde - am besten in das Haus, wo er wohnte, notfalls mit in seine Wohnung. Aber seine Wohnung war im Prinzip zu klein für uns beide. Ich hätte gewaltig minimalisieren müssen und das ging nicht von heute auf morgen.

Dazu kamen die finanziellen Einbußen, die wir ja auch durch eine Heirat gehabt hätten und eben wenn wir eine Bedarfsgemeinschaft wären. Wir bekamen beide Grundsicherung zu unserer Rente.

Ich weiß noch, dass ich ihm versprach, wirklich jetzt total Gas zu geben, um meinen Hausstand zu verringern und ich auch nach anderen Wohnungen in der Nähe gucken würde. Zudem, versprach ich ihm zum wiederholten Mal, dass ich aufpassen würde bei mir zuhause und versuchen würde, dem aggressiven Nachbarn aus einer anderen Kultur, nicht über den Weg zu laufen.

Er nahm mich an dem Tag ganz fest in den Arm und sagte mir, dass er mich sehr lieben würde.

Das taten wir aber oft, von daher sah' ich da nichts Außergewöhnliches drin.

Ein weiteres Gesprächsthema an dem Tag war, was wäre, wenn einer von uns tatsächlich vor dem anderen sterben würde. Da sagte er, wenn er zuerst sterben würde, wäre er immer bei mir. Bis in alle Ewigkeit, waren seine Worte. Und ich fragte, wie merke ich das dann? 

Wir waren bei dem Gespräch schon nicht mehr ganz so ernst und entwickelten Ideen, wie wir uns dem anderen in dem Fall, wenn einer vor dem anderen tot wäre und als Seele rumfliegen würde,  bemerkbar machen könnten. Wir glaubten beide an ein Leben nach dem Tod. Dass unsere Seelen dann irgendwie noch rumfliegen und auf den anderen warten würden. 

Da war er fest von überzeugt und ich auch.

Am Karfreitag, den 07.April 2023 vereinbarten wir ein Zeichen..... das übrigens wirklich funktioniert, aber da schreibe ich einen eigenen Beitrag drüber.

Ja, das war das letzte Mal.....

Wir haben uns zwar am Ostersonntag, den 09. April 2023 auch getroffen. Aber an dem Tag mit unserem üblichen "erotischen Flirren" zwischen uns und Kaffee und Kuchen. Am Ostermontag, den 10.April 2023, wollten wir uns auch treffen......

Aber der 09.April 2023, war der letzte Tag, an dem ich meinen Partner lebend gesehen  habe.

  

 

 "Die halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge!"

Quentin Average in "Die Sünden von Natchez" von Greg Illes

 

 

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Unsere LEBENS- und Liebes-Geschichte in Bildern und Filmen findet Ihr im You-Tube-Kanal, meines Partners, den ich nach seinem Willen weiter gestalten werde:

Mein Mausebär und ich...der Anfang

Die ersten Jahre...  

Midlife... 

 2017 - Teil 1 

 2017 - Teil 2 

 2018 - Benthe - Sealife - Zuhause  

2018 - Autofahrt durch Hannover 

 2018 - Ausflug Marienburg 

 

2018 - Balkonien - Im Bärlauchwald - Geburtstagsfeier - Kalle Pe 

2018 - Hildesheim 

 

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